Losung: Das soll Israel bekennen: Sie
haben mich oft bedrängt von meiner Jugend auf; aber sie haben mich nicht
überwältigt. Psalm 129,2
Lehrtext: Paulus schreibt: Gott ist's, der uns fest macht samt euch in Christus. 2.Korinther
1,21
Liebe Leserin, lieber Leser,
von dem preußischen König Friedrich dem Großen (1712-1786)
gibt es folgende Anekdote. Der König, der der Geisteshaltung der ‚Aufklärung‘
nahe stand, in der Vernunft und Verstand die Religion ablösen sollten, sagte
etwas spöttisch zu seinem Leibarzt: »Nenne Er mir doch einen einzigen
Gottesbeweis!« Da trat der Leibarzt einen Schritt vor, verbeugte sich und sagte
»Majestät, die Juden.« Und warum? In der neueren Übersetzung ‚Hoffnung für
alle‘ heißt unser Losungswort im Zusammenhang: »Ja, solange es uns Israeliten
gibt, hat man uns verfolgt. Und doch konnten sie uns nicht auslöschen!… Doch
der Herr hat gezeigt dass auf ihn Verlass ist: Er durchschnitt die Strecke, mit
denen uns die Unterdrücker gefangen hielten.«
Das sagten die Israeliten damals vor 2500 Jahren. Und die
das sagten, konnten nicht wissen, dass die großen Prüfungen und Leidenszeiten
der Juden erst noch kommen würden. Dass Gott das Volk der Juden bis zum
heutigen Tag durch Zeiten der Verfolgung, der Gefangenschaft, der Vertreibung ,
der Pogrome und Ausrottungsversuche hindurchgebracht hat, hat nichts mit ihrer
Politik zu tun. Im Gegenteil. In der Bibel ist immer wieder von falschen
Entscheidungen die Rede, die die Regierungen der Israeliten getroffen und womit
sie sich manches Leid selbst zugezogen hatten. Nein, sondern dass Gott diesem
kleinen Volk treu geblieben ist, ist nichts als Gnade. Er hat einmal dem
Abraham und seinen Nachkommen versprochen, dass aus ihnen ein großes Volk
werden würde. Und so ist es gekommen , wenn auch ganz anders, als Abraham es
sich vorstellen konnte. Aus jenem kleinen Volk im hintersten Winkel der
römischen Provinz hat Gott seinen Sohn kommen lassen, durch den alle, die an
ihn glauben, zu seinem großen Volk gehören.
Auch die Kirche ist so ein Gottesbeweis. Alle
Christenverfolgungen bis heute, alle Kriege und Kreuzzüge, Prunksucht und
Machtgier, Glaubensabfall und Kirchensteuer können sie nicht auslöschen. Und
auch das hat nichts mit der Regierungskunst und Theologie von Päpsten,
Bischöfen, Professoren und Pfarrern zu tun, sondern ausschließlich und allein
mit dem Glauben eines jeden, der Jesus Christus als seinen Herrn bekennt. Nur
durch ihn hat sie Bestand. (Lehrtext)
Das ist es, was uns für alle Zeit mit den Juden verbindet
und sie mit uns, dass wir gemeinsam ein Beweis sind für Gottes Wirken und
Gnade. Mögen wir auch die Politik der Israelis heute für verkehrt halten. Mögen
auch orthodoxe Juden die Christen verachten. Das alles ändert doch nichts
daran, dass Juden – über alle Unterschiede hinweg – unsere Brüder im Glauben
sind und bleiben.
Gebet: Du großer und
treuer Gott, wer Augen des Glaubens hat, sieht überall Zeichen deines Wirkens,
in der Natur und in der Geschichte. Gib uns diesen Blick, dass wir im Glauben
fest werden. Halte du auch weiterhin deine schützende und segnende Hand über
die Juden und uns Christen. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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