Losung: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist folgen, ohne
etwas gesehen zu haben! Hesekiel 13,3
Lehrtext: Jesus sprach: Es werden viele
zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen
geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben
wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen:
Ich habe euch noch nie gekannt. Matthäus 7,22-23
Liebe Leserin, lieber Leser,
woran erkennen Sie / kennst du falsche Propheten, also
Leute, die zwar im Namen Gottes auftreten, von seiner Sache reden, aber nur
ihrem eigenen Geist folgen (Losung), ihre eigenen Sachen im Blick haben – und
das sind meistens ihre finanziellen Interessen, ihre Machtgier und ihr Ansehen
vor den Menschen? Jesus sagt: »An ihren Früchten« (Matthäus
7,20). Also nicht an dem, was sie sagen oder welche Titel sie tragen,
sondern daran, wie sie leben, was sie bewirken und tun. Und er warnt noch und
sagt: Die falschen Propheten tarnen sich als sanfte Schafe, aber in
Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe (Matthäus 7,15). „Der Wolf im Schafspelz“ ist so in
unserer Sprache zu einem Sprichwort geworden.
Gott sei Dank haben viele Menschen ein Gespür dafür, ob man
es mit ihnen ehrlich meint. Und doch fallen viele, allzu viele auf Blender
herein, auf Typen, die den Anschein erwecken, als seien sie etwas Besonderes,
als verfügten sie über ganz besondere geistliche Gaben oder hätten eine
besondere Würde, nur weil sie in einer gehobenen Position sind. Sie lassen sich
gern verehren und hofieren und lenken so die Aufmerksamkeit von Jesus ab und
auf sich hin.
Aber, so heißt es in der Bibel, »Wie könnt ihr glauben, die
ihr Ehre voneinander nehmt?« (Johannes 5,44)
Ich weiß, dass viele das Bedürfnis haben, andere Menschen
anzuhimmeln: Stars, Chefs, Mächtige und Reiche, weltliche und geistliche
Würdenträger wie Landräte, Minister, Präsidenten, Bischöfe und Päpste… Doch
stattdessen sollen wir nur den Einen „anhimmeln“, den die Menschen verstoßen
und ans Kreuz genagelt haben, und der doch unser Retter ist. Von ihm sagt Gott
zu uns Menschen: »Den sollt ihr hören!« (Lukas 9,35). Diesen Jesus heben wir zurecht
in den Himmel. Aber da will er gar nicht bleiben, sondern sein Leben mit Deinem
teilen.
»An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!« - wenn also
einer was Besonderes sein will, dann vergleiche ihn mit Jesus, der arm,
bedürfnislos und machtlos war. Der nicht genommen, sondern gegeben hat. Der
sich nicht zu schade war, zu den kleinen Leuten zu gehen, sich mit Versagern
abzugeben, Schuld zu vergeben, seine Feinde zu lieben und für dich und für mich
zu sterben. Nein, er ist kein Wolf im Schafspelz, sondern »Gottes Lamm, das der
Welt Sünde trägt« (Johannes 1,29).
Gebet: Herr, du sagst im zweiten Gebot, dass ich
deinen Namen nicht für eigene Zwecke missbrauchen soll. Nein, das will ich
nicht. Aber du weißt auch, dass jeder, der deinen Namen in den Mund nimmt,
Gefahr läuft, das zu tun. Darum hilf mir, meine Zunge zu hüten. Denn
ich will deine Ehre suchen und nicht die meine. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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