Mittwoch, 14. Mai 2014

In wessen Namen? hl

Losung: Wehe den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist folgen, ohne etwas gesehen zu haben! Hesekiel 13,3

Lehrtext: Jesus sprach: Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt. Matthäus 7,22-23

Liebe Leserin, lieber Leser,

woran erkennen Sie / kennst du falsche Propheten, also Leute, die zwar im Namen Gottes auftreten, von seiner Sache reden, aber nur ihrem eigenen Geist folgen (Losung), ihre eigenen Sachen im Blick haben – und das sind meistens ihre finanziellen Interessen, ihre Machtgier und ihr Ansehen vor den Menschen? Jesus sagt: »An ihren Früchten« (Matthäus 7,20). Also nicht an dem, was sie sagen oder welche Titel sie tragen, sondern daran, wie sie leben, was sie bewirken und tun. Und er warnt noch und sagt: Die falschen Propheten tarnen sich als sanfte Schafe, aber in Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe (Matthäus 7,15). „Der Wolf im Schafspelz“ ist so in unserer Sprache zu einem Sprichwort geworden.
Gott sei Dank haben viele Menschen ein Gespür dafür, ob man es mit ihnen ehrlich meint. Und doch fallen viele, allzu viele auf Blender herein, auf Typen, die den Anschein erwecken, als seien sie etwas Besonderes, als verfügten sie über ganz besondere geistliche Gaben oder hätten eine besondere Würde, nur weil sie in einer gehobenen Position sind. Sie lassen sich gern verehren und hofieren und lenken so die Aufmerksamkeit von Jesus ab und auf sich hin.
Aber, so heißt es in der Bibel, »Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt?« (Johannes 5,44)
Ich weiß, dass viele das Bedürfnis haben, andere Menschen anzuhimmeln: Stars, Chefs, Mächtige und Reiche, weltliche und geistliche Würdenträger wie Landräte, Minister, Präsidenten, Bischöfe und Päpste… Doch stattdessen sollen wir nur den Einen „anhimmeln“, den die Menschen verstoßen und ans Kreuz genagelt haben, und der doch unser Retter ist. Von ihm sagt Gott zu uns Menschen: »Den sollt ihr hören!« (Lukas 9,35). Diesen Jesus heben wir zurecht in den Himmel. Aber da will er gar nicht bleiben, sondern sein Leben mit Deinem teilen.
»An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!« - wenn also einer was Besonderes sein will, dann vergleiche ihn mit Jesus, der arm, bedürfnislos und machtlos war. Der nicht genommen, sondern gegeben hat. Der sich nicht zu schade war, zu den kleinen Leuten zu gehen, sich mit Versagern abzugeben, Schuld zu vergeben, seine Feinde zu lieben und für dich und für mich zu sterben. Nein, er ist kein Wolf im Schafspelz, sondern »Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt« (Johannes 1,29).

Gebet: Herr, du sagst im zweiten Gebot, dass ich deinen Namen nicht für eigene Zwecke missbrauchen soll. Nein, das will ich nicht. Aber du weißt auch, dass jeder, der deinen Namen in den Mund nimmt, Gefahr läuft, das zu tun. Darum hilf mir, meine Zunge zu hüten. Denn ich will deine Ehre suchen und nicht die meine. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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