Losung: Der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst. Jesaja
52,9
Lehrtext: Christus Jesus hat sich selbst gegeben für
alle zur Erlösung. 1.Timotheus 2,5-6
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit Frank Markus Barwasser alias Erwin Pelzig habe ich den
gleichen Albtraum gemeinsam, der alle paar Jahre wiederkehrt: Ich träume, ich
müsste noch einmal das Mathe-Abitur schreiben, bin aber total unvorbereitet.
Die Situation macht mich völlig fertig. Dann wache ich auf und merke, das war
nur ein Traum, ein Albtraum. Ich bin erlöst! Und wie! Andere sind erlöst, wenn
sie auf das Ergebnis einer Laboruntersuchung warten und dann die Antwort heißt:
‚gutartig‘. Endlich hat die Angst ein Ende! Und wieder andere sind erlöst, wenn
sie nach der 27. Bewerbung eine Zusage für eine neue Arbeitsstelle bekommen. ‚Endlich
habe ich einen Job. Endlich werde ich wieder gebraucht!‘ Aber wer oder was hat
sie alle erlöst?
Jerusalem, oder besser die Einwohner Jerusalems, waren
erlöst, als die Verbannung in Babylon nach 40 Jahren zu Ende ging und sie
wieder in ihre Heimatstadt zurückkehren konnten. Endlich frei! Endlich wieder
daheim! (Losung) Und Sie und du und ich, wir sind davon erlöst, dass unser
Leben sinnlos ist und unser Sterben hoffnungslos und unser Gott gnadenlos. Ich
weiß nicht, ob Ihnen / ob dir das wichtig ist. Vielleicht hast du das schon zu
oft gehört. Vielleicht ist das für dich auch einfach zu abstrakt, nur ein
Gedanke, ein Satz, aber keine erfahrbare und spürbare Wirklichkeit. Aber der,
der dich in diesem Leben immer wieder aus verschiedenen Ängsten und Nöten
erlöst hat, warum sollte der dich nicht auch von deiner Schuld und einmal auch
vom Tod erlösen?
Es soll Menschen geben, die glauben, dass sie nicht erlöst
werden. Aber im heutigen Lehrtext heißt es ausdrücklich »für alle«. Also auch
für dich. Du und ich, wir könnten jetzt schon erlöster sein, also zuversichtlicher,
weniger gestresst, liebevoller und großzügiger, wenn wir nur Jesus Christus, unserem
Erlöser glaubten. Doch was er für uns getan hat, wird erst wirksam durch den
Glauben.
Schade, wenn die Leute erst nach meinem Tod sagten: ‚Jetzt
ist er erlöst.‘ Ich bin es doch jetzt schon. Und du auch. Ob man uns das
anmerkt?
Gebet: Ach Herr, ich weiß, dass ich mich vor
nichts und niemandem fürchten müsste, wenn ich nur an dich glaubte und dir
vertraute. Und du weißt, dass mein Glaube hin und her schwankt und ich mich
dann so unerlöst fühle, wenn ich dir fern bin. Darum will ich jetzt nicht auf
mich schauen, auf meine Befindlichkeit, auf mein Glaubensniveau. Ich schaue auf
dich. Erlöse mich von dem Bösen, damit ich aufatmen und unbeschwert leben kann.
Amen
Herzliche Grüße und einen guten Sonntag!
Hans Löhr
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