Losung: Eine Generation rühmt der andern
deine Werke, und deine mächtigen Taten verkünden sie. Psalm 145,4
Lehrtext: Alle Zungen sollen bekennen, dass
Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Philipper
2,11
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie kann man den Glauben an nachfolgende Generationen
weitergeben? Indem der Pfarrer erklärt, wie die Bibel zu verstehen ist? Indem
Kinder den Religions- und Konfirmandenunterricht besuchen? Indem man sie in den
Kindergottesdienst schickt?...
Das alles mag dazu beitragen. Aber entscheidend ist, dass du
deinen Kindern oder Enkeln von deinem eigenen Glauben erzählst, wie Gott
in deinem Leben gewirkt hat, wofür du dankbar bist, was dir
Halt gibt, warum du auf Gott vertrauen kannst… Dein eigener Glaube ist
der beste „Prediger“ für deine Kinder. Jemand hat mal gesagt: Es gibt fünf
Evangelien, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Diese vier. Sie stehen in der
Bibel, aber sie werden kaum gelesen. Doch du wirst von deinen Mitmenschen
„gelesen“. Darum bist du das fünfte und vielleicht wichtigste Evangelium.
Trotzdem hast du keine Garantie, dass auch deine Kinder und
Enkel glauben, wie sehr du dich auch darum bemühst. Dein Einfluss ist eben auch
in Glaubensdingen begrenzt genauso wie meiner. Wir beide müssen das akzeptieren
und unbedingt darauf verzichten, Druck auszuüben. Denn in dem Moment, in dem
wir anderen mit dem Glauben ein schlechtes Gewissen machen, haben wir
schon, haben wir sie schon verloren.
Darum ist oft weniger mehr. Manchmal predigt ein Christbaum
mehr als der Pfarrer am Heiligen Abend. Manchmal bewirkt eine Bibel für
Kleinkinder mehr als eine Bibel, die im Bücherschrank verstaubt. Manchmal macht
ein schlichter Wunsch zum Geburtstag den Empfänger nachdenklich, wenn du sagst:
„Ich wünsche dir Gottes Segen zum neuen Lebensjahr!“
Darum wäre es ideal, wenn man dir und mir den schönen,
tröstenden, befreienden und fröhlichen Glauben abspüren würde, ohne dass wir
ihn demonstrativ herauskehren müssen. Nein, deshalb müssen wir nicht perfekt
sein. Wir können auch Fehler zugeben und zu unserem Versagen stehen. Denn auch
das macht ja den Glauben aus, dass man aus der Gnade Gottes lebt als der, dem
vergeben ist und der anderen vergibt.
Wenn es um den Glauben geht, sollte meines Erachtens die
Moral ganz weit in den Hintergrund rücken und die Liebe an erster Stelle
stehen. Denn zum Glauben gehört unbedingt, dass er den Menschen glücklich
macht. Und wenn das alles nichts nützt, kannst du trotzdem gelassen bleiben,
denn Gott hat seine eigenen Mittel und Wege, wie er zur rechten Zeit die erreicht,
die wir nicht erreichen können.
Gebet: Mein Gott und
Vater im Himmel, ich habe allen Grund, gut von dir zu reden. Du hast mir bis zu
diesem Augenblick geholfen. Hast mich spüren und wissen lassen, dass du bei mir
bist und um mich zu jeder Zeit, dass du mich liebst und ich zu dir gehöre, was
auch geschieht. Dir verdanke ich alles, was ich bin und habe. Gebrauche
mich, wenn es dir gefällt, dass durch mich auch andere auf dich aufmerksam
werden. Das sage ich dir durch Jesus Christus meinen Herrn, durch den du mir
zeigst, wie du bist. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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