Losung: Viele, die unter der Erde ruhen,
werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und
Schande. Daniel 12,2
Lehrtext: Gott wird an dem Tag das Verborgene
der Menschen durch Christus Jesus richten. Römer 2,16
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich kann dich gut verstehen, wenn du so denkst, wie es in
der heutigen Losung gesagt wird. Ich kann mich gut verstehen, wenn ich den
Menschenschindern und Terroristen, denen, die Frauen und Kinder versklaven, die
geil auf Krieg und Gewalt sind, die ihren Profit auf Kosten der Armen
erwirtschaften, die von ihrem Hass auf Menschen leben, die anders sind als sie
selbst, und sich deswegen selbst hassen… Ich kann mich gut verstehen, wenn ich
ihnen allen die Pest an den Hals wünsche und dass einmal Gerechtigkeit werde
und sie alle ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.
Die nach Babylon verbannten Juden hatten so ähnlich gedacht.
Ich kann es ihnen nicht verdenken. Und so sind ihre Gedanken und Gefühle der
Ohnmacht auch ins Alte Testament eingeflossen.
Aber Gott ist kein Quentin Tarantino, der in seinen Filmen
Django Unchained und Inglourious Basterds die grausamen Sklavenhalter und die
menschenverachtenden Nazis durch seine Filmhelden gewaltsamen ausrotten lässt.
Er richtet nach seinen Maßstäben und nicht nach meinen. Sein Maßstab heißt
Jesus Christus. Und so ungerecht ich das auch jetzt empfinden mag, er richtet
mit Barmherzigkeit und Vergebung. Für mich selbst nehme ich das gerne in
Anspruch. Aber wie kann ich mir von Gott etwas wünschen, wenn ich es nicht auch
anderen gönne, gerade auch denen, die es in meinen Augen am wenigsten
verdienen?
Ich weiß nicht, durch welche Hölle die einmal müssen, die
jetzt anderen Menschen das Leben zur Hölle machen. Darüber zu befinden, ist
meine Sache nicht. Das überlasse ich dem, der wiederkommen wird, »zu richten
die Lebenden und die Toten.« Ich weiß aber im Glauben, dass ich jetzt und für
immer bei Gott bin, der zu mir barmherzig ist und mir durch Jesus Christus
vergibt. Auf ihn vertraue ich. Und das kannst du auch.
Gebet: Herr, dass du
uns Menschen richten wirst, dass du gerade richten wirst, was jetzt krumm
ist und aufrichten wirst, was darnieder liegt und uns ausrichten wirst
nach deinem Plan, darauf hoffe ich. Ich will das auch ganz und gar dir
überlassen und mir nicht anmaßen, dass ich es besser wüsste, was letzten Endes
gerecht ist und ungerecht. Ich vertraue darauf, dass du mich mit Barmherzigkeit
und Vergebung richten wirst. Und so will auch ich zu meinen Mitmenschen
barmherzig und versöhnlich sein. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
Zu Daniel 12,2: Keine Ahnung, wie das gehen soll. Die Atome und Moleküle sind längst wieder in den natürlichen Kreislauf eingegangen und in neuen Pflanzen, Tieren und Menschen unterwegs.
AntwortenLöschenFür Sie und alle, die's interessiert, warum Glaubensaussagen symbolische Rede sein müssen und keine eigentliche Rede sein können:
AntwortenLöschenhttps://books.google.de/books?id=DWZZqbPZ7OcC&pg=PA23&lpg=PA23&dq=uneigentlich+vom+eigentlichen+reden&source=bl&ots=PpqE9tmcIH&sig=exkcygcY9rOUPEA6nyHHuORlUXg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiVwIiOg-HOAhVEuhQKHZFRBM4Q6AEIMTAE#v=onepage&q=uneigentlich%20vom%20eigentlichen%20reden&f=false
Ich hätte die einfache Bitte, dass im Sinne der intellektuellen Redlichkeit jeweils vorher angesagt wird, ob sich der Sprecher oder Schreiber im Modus "symbolische Rede" oder "eigentliche Rede" befindet.
AntwortenLöschenAnsonsten nimmt der Sprecher oder Schreiber erhebliche Missverständnisse billigend in Kauf.