Losung: So spricht
der HERR: Wie lange weigerst du dich, dich vor mir zu demütigen? 2.Mose 10,3
Lehrtext: Du
sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!, und weißt nicht,
dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. Offenbarung
3,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
wer muss sich vor Gott demütigen? Jemand der Fehler gemacht,
gesündigt, versagt hat? So hat man es in den Kirchen oft von Gläubigen verlangt
und ihnen manchmal auch noch eine Buße auferlegt. Der Bibel zufolge müssten
diese Pfarrer sich vor Gott demütigen und mit ihnen alle, die andere herabsetzen, erniedrigen,
einschüchtern, ausnützen, beleidigen, ausbeuten und unterdrücken. Im heutigen
Losungswort sind es Mose und sein Bruder Aaron, die mit dieser Forderung vor
den übermächtigen, „göttlichen“ Pharao treten und verlangen, dass er sich vor
Gott demütigt und das Volk der Israeliten aus der Sklaverei in die Freiheit
entlässt.
Und wer ist es, der im Lehrtext auftrumpft und sagt: »Ich
bin reich und habe genug und brauche nichts!« Irgend so ein Donald Trump, ein Ölscheich,
Bill Gates, ein chinesischer Investor oder ein Mafiaboss? Auch dieses Mal
überrascht die Antwort. Es ist die Kirche, die Kirche von Laodicea aus der
Zeit, als Johannes seine Offenbarung geschrieben hat. Nun, diese Kirche gibt es
längst nicht mehr. Der Islam hat sie im Gebiet der heutigen Türkei
hinweggefegt.
Aber es gibt noch unsere beiden großen deutschen Kirchen.
Sie sind so reich wie niemals zuvor in der Geschichte. Sie haben den Trick
raus, wie man ohne viel Mühe an sehr viel Geld kommen kann. Sie erheben Kirchensteuer und hängen sich damit an die Lohn-
und Einkommensteuer dran, die vom Staat erhoben wird. Und wenn dann die
Wirtschaft brummt, klingeln die Kirchenkassen.
Und wie ist es mit der beißenden Kritik aus dem heutigen
Lehrtext? Wissen auch unsere Kirchen nicht, dass sie elend und jämmerlich sind,
arm, blind und bloß? Nicht in materieller, sondern in geistlicher Hinsicht?
Oder ist diese Kritik ungerechtfertigt und ausschließlich auf die Kirche von
Laodicea begrenzt? Die Antwort hängt wohl damit zusammen, welche geistliche
Kraft die Kirchen in unserer Zeit und in unserem Land entfalten können. Ob sie
nicht nur die Kraft haben, Gebäude zu sanieren und Fassaden zu tünchen, Rituale
abzufeiern, eine Flut von Gesetzen und Verordnungen zu verabschieden und einen
riesigen Verwaltungsapparat zu unterhalten…, sondern Menschen für den schönen Glauben an
Jesus Christus zu gewinnen. Er war materiell bettelarm und hat doch bis heute
so viele in ihrer Seele reich gemacht.
Gebet: Herr, dein Wort gegen den Pharao soll auch
eine Mahnung für mich sein, dass ich niemand erniedrige. Dein Wort gegen die
Kirche von Laodicea soll ein Auftrag für mich sein, selbst zu glauben und
andere für den schönen Glauben zu gewinnen. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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