Losung: Er macht's,
wie er will, mit den Mächten im Himmel und mit denen, die auf Erden wohnen. Und
niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? Daniel 4,32
Lehrtext: Es sind die
Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird
regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenbarung 11,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Gott macht's, wie er will« – sagt das heutige Losungswort.
Das klingt nach Willkür. Und manchmal erscheint uns auch der Lauf der Welt oder
das, was uns persönlich zustößt, willkürlich. Doch eigentlich sehe ich das
anders. Ich bin froh, dass Gott es »mit den Mächten im Himmel und mit denen,
die auf Erden wohnen« nicht so macht wie ein Mensch, der nur einen winzigen
Verstand, eine begrenzte Vernunft und fragwürdige Gefühle hat. Ich bin froh,
dass es nach seinem Willen geht und nicht nach meinem oder dem anderer. Auch
wenn ich Gottes Willen manchmal nicht verstehe, vertraue ich doch darauf, dass
er weiß, was er will und dass sein Wille für dich und mich und für die Welt im
Ganzen gut ist.
Natürlich kann ich ihn in einer Situation, die ich nicht
verstehe, die nur Leid und Schmerzen bringt, fragen: „Herr, was machst du?“ (Losung) Doch das ist eher ein Ausruf von
Verzweiflung. Oft könnte er auch antworten: „Mensch, was machst du?“ Und ich meine, dass Gott auch mit
vielem Schrecklichen, das passiert, uns Menschen einen Spiegel vorhält, in dem
die Verursacher sichtbar werden. Die Sturzfluten, die Terroranschläge, die
Kriege, verheerende Stürme, Dürrekatastrophen, Verfolgung, Hunger und Armut…
Wer wagt es, das alles Gott in die Schuhe zu schieben?
Aber das ganze Chaos, das die »Mächte, die auf Erden wohnen«
anrichten: problematische politische Entscheidungen, zerstörerische und
ausbeuterische Wirtschaftssysteme und immer wieder der Griff zur Gewalt im
Kleinen wie im Großen – das alles kann nicht verhindern, dass darüber noch eine
andere Macht regiert und ihren Willen durchsetzt. Jesus Christus hat von jeher
verhindert, dass die bösen und destruktiven Mächte überhandnehmen und alles
zerstören. Die Macht des Bösen hat es noch nie geschafft, absolut zu werden.
Sie wurde immer wieder in ihre Schranken gewiesen. Jede Katastrophe, jeder
Krieg, jede Vernichtungsaktion hat irgendwann ihr Ende gefunden und
Gerechtigkeit und Friede kehrten zurück. Die Frage, die ich mir stellen muss,
heißt: Welcher Macht will ich angehören, welcher dienen? Irgend einer
menschlichen Macht? Oder dem Zufall? Oder meinem Egoismus? – Oder gehöre ich
und höre ich auf Jesus Christus, meinen Herrn, der die Macht der Finsternis
besiegt und die Macht der Liebe ans Licht gebracht hat? Ich habe die Wahl. Und
du auch.
Gebet: Gott, du machst es, wie du willst, und was
du willst, ist gut. Darauf vertraue ich. Du setzt dich mit deinem Willen durch
gegen alle Widerstände anderer Mächte. Du regierst mit starker Hand. Regiere du
durch ihn auch mich, dass ich mich nach deinem Willen richte und in deinem
Reich unter dir lebe. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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