Losung: Sechs Tage
sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der
Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun. 2.Mose
20,9.10
Lehrtext: Der Sabbat
ist um des Menschen willen gemacht. Markus 2,27
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich bin froh, dass ich nicht wie die Juden so viele religiöse Gesetze und Vorschriften beachten muss. Aber um eine Sache beneide ich sie fast ein bisschen, um die Art und Weise, wie sie ihren Sabbat, also ihren wöchentlichen Ruhetag am Samstag begehen. Sie schlurfen nicht einfach so in ihn hinein, sondern beginnen ihn feierlich am Freitagabend (Rüsttag) mit dem Sabbatsegen (Kiddusch), sobald man einen blauen nicht mehr von einem grauen Faden unterscheiden kann. Danach beginnt oft ein festliches Abendessen. Am nächsten Tag besuchen sie die Synagoge, hören Worte aus den Heiligen Schriften und beten. Den Tag über werden keine Arbeiten verrichtet, die in irgendeiner Weise mit dem Lebensunterhalt zu tun haben. Stattdessen nehmen sie sich Zeit für Gott, für die Familie, für sich selbst. Nach Sonnenuntergang endet der Sabbat mit einem Weinsegen. Dazu wird die Hawdala-Kerze angezündet und man wünscht sich gegenseitig eine gute Woche.
ich bin froh, dass ich nicht wie die Juden so viele religiöse Gesetze und Vorschriften beachten muss. Aber um eine Sache beneide ich sie fast ein bisschen, um die Art und Weise, wie sie ihren Sabbat, also ihren wöchentlichen Ruhetag am Samstag begehen. Sie schlurfen nicht einfach so in ihn hinein, sondern beginnen ihn feierlich am Freitagabend (Rüsttag) mit dem Sabbatsegen (Kiddusch), sobald man einen blauen nicht mehr von einem grauen Faden unterscheiden kann. Danach beginnt oft ein festliches Abendessen. Am nächsten Tag besuchen sie die Synagoge, hören Worte aus den Heiligen Schriften und beten. Den Tag über werden keine Arbeiten verrichtet, die in irgendeiner Weise mit dem Lebensunterhalt zu tun haben. Stattdessen nehmen sie sich Zeit für Gott, für die Familie, für sich selbst. Nach Sonnenuntergang endet der Sabbat mit einem Weinsegen. Dazu wird die Hawdala-Kerze angezündet und man wünscht sich gegenseitig eine gute Woche.
Natürlich könnte ich als Christ den Sonntag in ähnlicher
Weise begehen. Aber ohne eine prägende Tradition und ein entsprechendes Umfeld
ist das nicht so ohne weiteres möglich. Immerhin ist noch in vielen Köpfen das Dritte
Gebot, dass man am Sonntag endlich einmal Ruhe geben und nicht weiterwursteln
soll. Abgesehen davon, dass es Berufe gibt, bei denen man auch am Sonntag
arbeiten muss, wird das gesetzlich festgelegte Arbeitsverbot für diesen Tag immer
mehr aufgeweicht. Aber auch viele, die an diesem Tag nicht arbeiten müssen,
haben inzwischen den berüchtigten Sonntagsstress, wenn man von einem Ereignis zum
nächsten muss, um nur ja nichts zu verpassen.
Mediziner sagen, dass auf Dauer ein Leben ohne regelmäßigen
Ruhetag an die Substanz geht mit gesundheitlichen Folgen nicht nur für den Körper,
sondern mehr noch für die Seele. Nicht selten ist es dann eine Krankheit, die
mal eine dringend notwendige Auszeit erzwingt.
Der wöchentliche Ruhetag (Sabbat oder Sonntag) ist, wie
Jesus sagt, für den Menschen gemacht. Nicht um ihm eine Last aufzulegen und ihn
unter ein Gesetz zu zwingen, sondern ihn durchatmen und wieder Kraft schöpfen
zu lassen. Im Grunde gilt das für alle Gebote, dass sie für uns Menschen da
sind, damit wir möglichst gut leben können.
Eine Sache will ich mir von den Juden abschauen und mal
ausprobieren, dass ich schon am Samstag für den Sonntag vorkoche. Mal sehen,
wie's dann schmeckt.
Gebet: Herr, ich danke dir für die Kräfte, die du
mir gegeben hast. Du hast mir aber auch die Verantwortung dafür gegeben, dass
ich damit haushalte. Dass ich mich weder verausgabe noch meine kostbare
Lebenszeit tot schlage. Hilf mir, das richtige Maß zu finden. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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