Losung: Der HERR ist
der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der ewige König. Jeremia
10,10
Lehrtext: Dem König
aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der da
wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat
noch sehen kann, sei Ehre und ewige Macht! 1.Timotheus 6,15-16
Liebe Leserin, lieber Leser,
also ich glaube, dass Menschen in unserem Land, die Macht
und Einfluss haben, Führungspersonen in Politik, Justiz, Wirtschaft, bei den
Banken, in der Wissenschaft, beim Militär, bei den Medien… – ich glaube dass
solche Menschen spüren, mit wem sie es zu tun haben. Ob da einer ehrerbietend
vor ihnen steht, der Respekt vor ihnen hat, weil er ihre Macht anerkennt, sich
ihr gar unterwirft. Oder ob jemand vor ihnen steht, der nach dem Motto lebt und
glaubt: »Allein Gott in der Höh‘ sei
Ehr.«
Wenn du dem König aller Könige, dem Herrn aller Herren, dem
Allmächtigen gehörst, stehst du selbst mit der mächtigsten Frau, dem
mächtigsten Mann auf gleicher Ebene. Du kannst solchen Machthabern begrenzten
Respekt zollen, nicht, weil diese so großen Eindruck machen, sondern aus
Höflichkeit. Mehr nicht. Wer mehr will, als dass man zu ihm höflich ist, wer
gar meint, ihm stehe Ehrerbietung zu, dem ist vermutlich seine Position zu Kopf
gestiegen.
Aber oft ist das Getue um Menschen mit Macht und Einfluss
nicht ihr Problem, sondern das Problem derer, die freiwillig vor ihnen
kriechen. Für mich sind zum Beispiel Elternabende in der Schule schwer
erträglich, wenn manche Eltern so tun, als seien sie mit allem, was der Lehrer
oder die Lehrerin sagt, einverstanden. Hinterher aber wird dann wieder
gelästert. Und wenn erst gar der Herr Oberstudiendirektor anwesend ist, kriegen
viele den Mund überhaupt nicht mehr auf. Dabei ist er nichts anderes als ein
Dienstleister für Schüler und Eltern, der von ihren Steuern lebt. Genauso
verhält es sich mit dem Bürgermeister, dem Landrat, dem Richter, dem Bischof,
dem Minister… – alles Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger, von ihren
Steuern gut bezahlt.
Wie gesagt, es reicht, wenn man zu ihnen höflich ist. Ehre
haben sie nicht verdient. Wer an Gott glaubt, der weiß, wem allein alle Ehre
gebührt. Der weiß, dass über allem und allen der Allmächtige steht. Der
weiß, dass noch die Mächtigsten vor ihm nur Staubkörner sind. Der kann ihnen
auf Augenhöhe begegnen und, wenn es sein muss, frank und frei die Meinung
sagen.
Ja, ich glaube, dass Menschen mit Macht und Einfluss spüren,
wen sie vor sich haben, einen Kriecher oder einen selbstbewussten
Zeitgenossen, der sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Der sein
Selbstbewusstsein nicht aus Arroganz schöpft, sondern aus dem Bewusstsein, ein
Sohn, eine Tochter des Höchsten zu sein. Denn wer sich vor Gott beugt, der kann
vor jedem Menschen aufrecht stehen.
Gebet: Herr, wo dein Geist ist, da ist Freiheit.
Schenke allen, die an dich glauben, diesen Geist, der uns zu deinen Kindern
macht, die nur dich ehren und sonst niemand. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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