Losung: Viele sagen
von mir: Er hat keine Hilfe bei Gott. Aber du, HERR, bist der Schild für mich,
du bist meine Ehre und hebst mein Haupt empor. Psalm 3,3-4
Lehrtext: Es kam zu Jesus ein Aussätziger,
der bat ihn, kniete nieder und sprach zu ihm: Willst du, so kannst du mich
reinigen. Und es jammerte ihn und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und
sprach zu ihm: Ich will's tun; sei rein! Markus 1,40-41
Liebe Leserin, lieber Leser,
Leprakranke, die wegen ihrer ansteckenden Krankheit in Tälern
und Höhlen ausgesetzt worden sind, die sie nicht verlassen durften, waren nach
damaliger Ansicht von Gott mit dieser Krankheit bestraft. Die brauchten sich
nun wirklich keine Hilfe mehr von ihm zu erhoffen (Losung).
Was für ein grausames Schicksal! Und doch gab es einen Kranken, der sich damit
nicht abgefunden hat. Er hat sich über die Gesetze hinweggesetzt und ist zu
Jesus gekommen. Er hatte von ihm gehört. Und er spürte offenbar, dass dieser
Mann seine letzte Chance sein würde. Darum waren ihm die Verbote egal. Darum
verließ er die Zone der Gottlosigkeit und warf sich vor Jesus auf die Knie.
Und
aus dem, was er sagte, sprach sein ganzes Vertrauen: »Willst du, so kannst du.«
Er hat erst gar nicht lange gezweifelt, ob Jesus ihn wirklich heilen könnte. Er
hat das einfach vorausgesetzt. Er hat ihn damit unter Druck gesetzt: ‚Es liegt
nur an deinem Wollen.‘ Und Jesus? Er hätte sagen können: ‚Na hör mal, ich lass
mich doch von dir nicht erpressen.‘ Aber das sagte er nicht. Stattdessen
empfand er tiefes Mitleid mit diesem Mann und sagte den erlösenden Satz: »Ich
will's tun.«
Soweit die Geschichte, aus der der heutige Lehrtext kommt.
Aber jetzt geht es um dich. Jetzt geht es um die Frage, ob so ein entstellter,
stinkender und ansteckender Leprakranker ein Vorbild für dich sein kann. Es
geht um die Frage, ob du in deiner Not bereit bist, alle Konventionen,
Vorbehalte, Zweifel zu durchbrechen und vor Gott auf die Knie zu gehen. Und auch
du kannst dann sagen: „Willst du mir helfen, so kannst du es auch.“
Bei ihm ist es nie eine Frage des Könnens, sondern immer des Wollens. Oft
geschieht, worum Menschen Gott anflehen. Manchmal aber auch nicht. Denn seine
Hilfe im Einzelfall steht immer im Zusammenhang mit seinem Willen für das große
Ganze. Es ist schwer, darauf zu vertrauen, dass Gott schon weiß, was er will
und tut, gerade dann, wenn er mein Gebet nicht erhört. Aber als letzter Trost
bleibt immer noch der Gedanke, dass er weiß, wie er es mit mir zu meinem Besten
machen wird.
Gebet: Herr, stimmt das, dass denen, die dich
lieben, alle Dinge zum Besten dienen müssen, auch die bösen? Ich weiß nicht, ob
ich das glauben kann. Aber ich möchte schon. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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