Sonntag, 18. September 2016

Ich Esel hl

Losung: Der HERR sprach: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. 1.Mose 15,1

Lehrtext: Abraham wartete in Geduld und erlangte die Verheißung. Hebräer 6,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

Abraham war ein Esel. Nein, kein dummer, sondern ein geduldiger. Mit Esels- und Engelsgeduld wartete er darauf, dass ihm ein Sohn geboren würde, damit sein Leben nach damaligen Vorstellungen einen Sinn hätte. Schließlich hatte ihm Gott selbst versprochen: "Du kannst dich fest darauf verlassen, Ich will dich mit Segen überschütten, und du sollst viele Nachkommen haben (Hebräer 6,14)." Aber der Sohn wollte und wollte ihm nicht geboren werden. Erst im hohen Alter geschah das Wunder und Gott schenkte ihm und Sara den Isaak. Bis dahin musste er viele Geduldsproben bestehen. Und weil er sie bestanden hatte, gilt er bei Christen, Juden und Muslimen als Vater des Glaubens. Und doch wurde auch er immer wieder unsicher, ob denn Gottes Versprechen wahr werden würde. Deshalb wurde er von ihm ermutigt, so wie es im heutigen Losungswort steht.
Ich denke, jeder, der glaubt, ist ein Esel. Für diejenigen, die nicht glauben können oder wollen, bin ich ein dummer Esel. Mit diesem Urteil muss ich leben. Aber mit allen anderen, die glauben, von Abraham bis heute, will ich ein geduldiger Esel sein, der oft gegen den Augenschein glaubt. Der trotzdem an Gott festhält, auch wenn oft so vieles dagegen zu sprechen scheint. Auch meine Vorfahren waren solche Esel, die durch die Jahrhunderte hindurch trotz vieler Kriege, trotz Hunger, Seuchen und Flucht, trotz persönlicher Tragödien wie dem Tod von Kindern oder schweren Krankheiten geduldig an Gott festgehalten haben. Und bei dir wird es ähnlich sein. Sonst wäre der Glaube in unseren Familien und in unserem Land längst verdunstet.
Sie alle mit Abraham und den Menschen der Bibel ermutigen mich, weiterhin geduldig auf Gottes Hilfe zu warten, auch wenn sie sich nicht gleich zeigt. Er hat Abraham den Isaak gegeben. Und dir und mir hat er seinen Sohn Jesus gegeben als Bürge dafür, dass er alle seine Zusagen und Verheißungen einhält. Er wird das nicht immer so machen, wie ich mir das vorstelle. Aber mit Esels- und Engelsgeduld will ich warten, bis er auf seine Weise tut, was mir zum Besten dient.

Gebet: Herr, wenn ich sehe, wie ich hier und jetzt lebe im Vergleich zu allen meinen Vorfahren, dann ist mehr in Erfüllung gegangen als sie sich in ihren kühnsten Träumen vorstellen konnten. Das soll für mich nicht nur ein Grund sein, dir zu danken, sondern es recht, dir zu glauben. Ich will auf deinen großen Segen schauen und nicht immer nur auf meine privaten Probleme. Und ich will geduldig darauf vertrauen, dass du auch weiterhin mein Gott bleibst und ich dein Mensch, was immer auch geschieht. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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