Losung: Der HERR
sprach: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer
Lohn. 1.Mose 15,1
Lehrtext: Abraham
wartete in Geduld und erlangte die Verheißung. Hebräer
6,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
Abraham war ein Esel. Nein, kein dummer, sondern ein
geduldiger. Mit Esels- und Engelsgeduld wartete er darauf, dass ihm ein Sohn
geboren würde, damit sein Leben nach damaligen Vorstellungen einen Sinn hätte.
Schließlich hatte ihm Gott selbst versprochen: "Du kannst dich fest darauf
verlassen, Ich will dich mit Segen überschütten, und du sollst viele Nachkommen
haben (Hebräer 6,14)." Aber der Sohn
wollte und wollte ihm nicht geboren werden. Erst im hohen Alter geschah das
Wunder und Gott schenkte ihm und Sara den Isaak. Bis dahin musste er viele
Geduldsproben bestehen. Und weil er sie bestanden hatte, gilt er bei Christen,
Juden und Muslimen als Vater des Glaubens. Und doch wurde auch er immer wieder
unsicher, ob denn Gottes Versprechen wahr werden würde. Deshalb wurde er von ihm
ermutigt, so wie es im heutigen Losungswort steht.
Ich denke, jeder, der glaubt, ist ein Esel. Für diejenigen,
die nicht glauben können oder wollen, bin ich ein dummer Esel. Mit diesem
Urteil muss ich leben. Aber mit allen anderen, die glauben, von Abraham bis
heute, will ich ein geduldiger Esel sein, der oft gegen den Augenschein glaubt.
Der trotzdem an Gott festhält, auch wenn oft so vieles dagegen zu sprechen
scheint. Auch meine Vorfahren waren solche Esel, die durch die Jahrhunderte hindurch
trotz vieler Kriege, trotz Hunger, Seuchen und Flucht, trotz persönlicher
Tragödien wie dem Tod von Kindern oder schweren Krankheiten geduldig an Gott
festgehalten haben. Und bei dir wird es ähnlich sein. Sonst wäre der Glaube in
unseren Familien und in unserem Land längst verdunstet.
Sie alle mit Abraham und den Menschen der Bibel ermutigen
mich, weiterhin geduldig auf Gottes Hilfe zu warten, auch wenn sie sich nicht
gleich zeigt. Er hat Abraham den Isaak gegeben. Und dir und mir hat er seinen
Sohn Jesus gegeben als Bürge dafür, dass er alle seine Zusagen und Verheißungen
einhält. Er wird das nicht immer so machen, wie ich mir das vorstelle. Aber mit
Esels- und Engelsgeduld will ich warten, bis er auf seine Weise tut, was mir
zum Besten dient.
Gebet: Herr, wenn ich sehe, wie ich hier und
jetzt lebe im Vergleich zu allen meinen Vorfahren, dann ist mehr in Erfüllung
gegangen als sie sich in ihren kühnsten Träumen vorstellen konnten. Das soll
für mich nicht nur ein Grund sein, dir zu danken, sondern es recht, dir zu
glauben. Ich will auf deinen großen Segen schauen und nicht immer nur auf meine
privaten Probleme. Und ich will geduldig darauf vertrauen, dass du auch
weiterhin mein Gott bleibst und ich dein Mensch, was immer auch geschieht. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen