Losung: Ich habe
dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will
ich dich sammeln. Jesaja 54,7
Lehrtext: Gott, der reich ist an
Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch
uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht. Epheser
2,4-5
Liebe Leserin, lieber Leser,
hast du dich schon mal von Gott und der Welt verlassen
gefühlt? Ich denke, dass sehr viele auf diese Frage mit Ja antworten können. Im
heutigen Losungswort ist davon die Rede, dass sich die nach Babylon verbannten
Juden von Gott verlassen gefühlt haben. Viele scheinen verzweifelt gewesen zu
sein, am Boden zerstört. In dieser Situation tröstet der Prophet Jesaja sein
Volk damit, wie er Gott in seinem Glauben erlebt, und lässt ihn sagen: „Nur für kurze Zeit habe ich dich verlassen.
Ich will dich wieder zu mir holen, denn ich liebe dich immer noch.“
Jesaja nimmt das Gefühl seiner Mitmenschen ernst. Er redet es ihnen nicht aus. Er sagt sinngemäß: „Ja, so ist es, es gibt Zeiten, in denen fühlt man sich von Gott verlassen. Und vielleicht ist das auch so. Aber das bleibt nicht so. Gott bringt es nicht übers Herz, uns im Stich zu lassen. Seine Barmherzigkeit ist größer als sein Zorn. Darum wird er unser Schicksal zum Guten wenden.“
Jesaja nimmt das Gefühl seiner Mitmenschen ernst. Er redet es ihnen nicht aus. Er sagt sinngemäß: „Ja, so ist es, es gibt Zeiten, in denen fühlt man sich von Gott verlassen. Und vielleicht ist das auch so. Aber das bleibt nicht so. Gott bringt es nicht übers Herz, uns im Stich zu lassen. Seine Barmherzigkeit ist größer als sein Zorn. Darum wird er unser Schicksal zum Guten wenden.“
So tröstet der Prophet sein Volk. Im Lehrtext aus dem Neuen
Testament dreht sich das um. Jetzt verlässt Gott nicht mehr, weder sein Volk
noch sonst irgend einen Menschen. Jetzt sucht er die Verlassenen in Person des
guten Hirten Jesus Christus. Jetzt ist er nicht mehr zornig wegen der Sünden,
sondern barmherzig, um zu vergeben. Jetzt bietet er jedem das Geschenk eines
neuen Lebens an, eines Lebens in dem du und ich und jeder, der es hört darauf
vertrauen kann, dass er bei uns ist und bleibt, weil er uns liebt.
Das sagt sich leicht und das liest sich leicht. Aber das
auch in schlechten Zeiten zu glauben und danach zu leben, ist noch einmal was anderes.
Gebet: Herr, zu keiner Zeit und an keinem Ort
verlässt du mich. Du bist immer für mich da. Immer. Das ist deine gute
Nachricht für mich. Aber dann gibt es Umstände, dass ich daran zweifle und mich
frage: Ist das wirklich so? Gerade dann brauche ich ein Zeichen von dir. Darum
bitte ich dich, wenn es soweit ist, für mich und für alle anderen, denen es
dann ähnlich geht. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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