Losung: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. Jesaja 57,15
Lehrtext: Armen wird das Evangelium gepredigt. Matthäus 11,5
Liebe Leserin, lieber Leser,
was meinst du, können arme Leute, die die gute Nachricht von Jesus annehmen und zum Glauben kommen ihrer Armut entfliehen?
In Brasilien lebt ein Großteil der Bevölkerung in katastrophalen Verhältnissen. Jedes Mal wenn ich Bilder von den Slums bzw. Favelas sehe, die rings um die großen Städte wuchern, bin ich geschockt und frage mich: Wie können Menschen in einem verhältnismäßig entwickelten Land nur in solchen Elendsvierteln leben? Und sind sie ein Leben lang dazu verdammt? Natürlich ist die Regierung von Brasilien in der Pflicht, für ihre armen Bürger etwas zu tun und ihr Schicksal zu verbessern. Aber ich sehe kaum Erfolge.
Und doch gibt es Menschen, die dem Elend entkommen. Sie haben sich evangelikalen Freikirchen angeschlossen, zum Beispiel den Pfingstkirchen, in denen sie verpflichtet werden, die Zehn Gebote peinlich genau zu beachten und auf Alkohol und Drogen zu verzichten. Wer die innere Kraft, wer die Disziplin dazu aufbringt, hat gute Chancen auf einen bezahlten Job. Denn die reichen Villenbesitzer und Gewerbetreibenden stellen vorzugsweise solche Leute ein, weil sie zu Recht davon ausgehen, dass auf sie mehr Verlass ist als auf andere. So kommt es, dass frühere Slum-Bewohner einer geregelten Arbeit nachgehen, auf legale Weise Geld verdienen und mit ihren Familien außerhalb der Elendsquartiere wohnen können.
Wenn du sie dann fragst, was dazu geführt hat, dass es ihnen nun deutlich besser geht, sagen sie ohne zu zögern und mit großer Selbstverständlichkeit: ‚Mir hat Jesus geholfen. An meinem eigenen Leben kann ich ablesen, dass ich mich auf Gott verlassen kann.‘ Haben sie recht oder nicht? Natürlich kann man das alles auch rein säkular erklären. Aber man kann es auch so sehen wie diejenigen, die das alles selbst erleben.
Auch der Glaube ist eine Möglichkeit, der Armut zu entkommen. Und auch bei uns gilt: Wer in seinem Betrieb ehrlich und anständig ist, nicht über andere hinter deren Rücken herzieht, wer Werte hat, an denen er sich orientiert und durch Gottvertrauen in sich gefestigt ist, hat gute Chancen aufzusteigen und eine besser bezahlte Arbeit zu bekommen. Denn der Glaube formt auch den Charakter eines Menschen.
Natürlich weiß ich, dass der Glaube allein nicht die Lösung für alle sozialen und wirtschaftlichen Probleme dieser Welt ist. Aber er ist eine gute Voraussetzung. Wer durch den Glauben in einer Gemeinde eine Heimat hat, findet dort auch immer wieder Menschen, die ihm weiterhelfen können.
Ich glaube, dass Gott auch auf diese Weise wirkt und dass stimmt, was in der Losung steht, dass er auch bei denen wohnt, die auf der Schattenseite des Lebens sind und mit Armut zu kämpfen haben. Und ich glaube, dass auch ich einen kleinen Teil zur Verbesserung ihrer Lebensumstände beitragen kann, wenn ich nicht nur an mich denke.
Gebet: Herr, manche meinen, der Glaube sei nur Schall und Rauch und habe keine Bedeutung für das Leben der Menschen. Aber du beweist immer wieder bis heute, dass sich Menschen in ihrer Not nicht umsonst auf dich verlassen und mit deiner Hilfe Wege aus ihren Schwierigkeiten finden. Das bestärkt auch mich in meinem Glauben und macht mich zuversichtlich. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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