Losung: HERR, die Erde ist voll deiner Güte; lehre mich deine Gebote. Psalm 119,64
wir Menschen haben lange gebraucht, bevor wir endlich anfangen zu begreifen, wie alles mit allem zusammenhängt und aufeinander einwirkt. Das Leben insgesamt ist ein fein gesponnenes, buntes Gewebe, in dem wir Menschen, in dem du und ich eine Faser sind genauso wie Gräser und Bäume, Kleinstlebewesen und Tiere. Wenn es zerrissen wird, sind wir alle betroffen. Darum tue ich gut daran, mir bewusst zu machen: Nichts, was geschieht, nichts was ich fühle, denke, sage, tue oder unterlasse ist belanglos und folgenlos. Das gilt im Bösen wie im Guten. Die heutige Losung bringt mich dazu, auf das Gute zu schauen, auf die Güte Gottes, die unsere Erde erfüllt.
Lehrtext: Dient einander - ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat - als gute Haushalter der vielfältigen Gnade Gottes. 1.Petrus 4,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
Ich sehe sie in meiner Familie; in einem Wolkenloch mitten an einem grauen Novembertag, durch das die Sonne scheint; im gut gefüllten Kühlschrank; in der schneebedeckten Landschaft um unser Haus. Ich erlebe Gottes Güte in meiner Freude an der Musik und daran, dass ich glauben kann. Gerade meinen Glaube erlebe ich als ein Geschenk des gütigen Gottes, das mich bereichert.
Der zweite Teil der heutigen Losung heißt: »Herr, lehre mich, deine Gesetze zu verstehen«. Zu diesen Gesetzen gehört, dass ich zufriedener sein kann, wenn ich dankbar bin; gelassener, wenn ich auf Gott vertraue und fröhlicher, wenn ich ihn mit einem Lied oder einem Gebet lobe für das, was er mir Gutes tut. Dazu gehört auch, dass es ein schönes Gefühl ist, anderen Gutes zu tun (Lehrtext). Wenn es mir gelingt, nach diesen Gesetzen zu leben – und das gelingt mir leider nicht immer –, dann geht es meiner Seele gut. Doch dazu muss ich jeden Tag von neuem bewusst und aktiv gestalten, auch bewusst und aktiv glauben. Das fällt mir mal leichter und mal schwerer, je nachdem, wie es mir gerade geht.
Der Lehrtext ist ein Gebot des Apostels, wie ich mit meinen Gaben umgehen soll. In einer neueren Übersetzung heißt es: »Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat. Wenn ihr die vielfältigen Gaben Gottes in dieser Weise gebraucht, setzt ihr sie richtig ein.« Das Zusammenleben ist ein stetes Geben und Nehmen, so selbstverständlich wie das Ein- und Ausatmen. Wer hauptsächlich nimmt, beschädigt die Gemeinschaft. Wer hauptsächlich gibt, verausgabt sich.
Das Leben ist ein fein gesponnenes, buntes Gewebe, das trägt und hält, wenn alles im Gleichgewicht ist, wo keiner auf Kosten anderer lebt und vor allem wir Menschen nicht auf Kosten der Natur. Es wird Zeit, dass ich dieses Gesetz Gottes endlich begreife und danach lebe.
Gebet: Herr, ich habe so viel Gutes von dir bekommen und bekomme es jeden Tag neu. Dafür danke ich dir. Ich möchte davon wieder etwas zurückgeben an meine Mitmenschen und an meine Mitgeschöpfe, die Tiere. Doch auch das gelingt mir nur, wenn du mir dabei hilfst. Amen
Herzliche Grüße
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