Losung: Der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst. Jesaja 52,9
Lehrtext: Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Bibel hat eine komplett andere Sicht auf die Welt als die Medien heutzutage. Heute sind es immer Menschen, die dies oder das tun, die ein Land so oder so regieren, die Macht ausüben, politische Absichtserklärungen in Koalitionsverträgen festhalten oder mit unüberlegten Twitter-Botschaften die Welt in helle Aufregung versetzen. In der Bibel bleibt Gott der Herr, der alles regiert. Er ist es, der seine Menschen damals wie heute tröstet und damals wie heute aus ihrem selbstverschuldeten Elend erlöst (Losung).
Die Weltsicht der modernen Medien ist durchaus angemessen. Sie müssen die Mächtigen beobachten, über ihre Taten und Unterlassungen berichten und sie kritisieren. Und in einer Demokratie haben die Menschen die Möglichkeit, die Regierenden zur Verantwortung zu ziehen und wieder abzuwählen, wenn sie keine gute Arbeit geleistet haben. So ist das in einer säkularen Gesellschaft, die ihre Angelegenheiten ohne die Einmischung von Religionsführern regelt, wo der persönliche Glaube im öffentlichen Leben keine oder höchstens eine untergeordnete Rolle spielen soll.
Doch für mich ist diese Weltsicht ergänzungsbedürftig. Ich glaube, dass Gott nach wie vor alle Fäden in der Hand hat und uns Menschen nach seinem Plan und Willen regiert. Er allein weiß ja, wohin einmal alles führen wird und wie sich die Dinge, die für mich jetzt schwer verständlich und schwer erträglich sind, einmal fügen werden. Wie immer ich auch zu den einzelnen Politikern und mächtigen politischen Führern in der Gegenwart stehe, sie sind und bleiben Menschen, keine Götter. Sie haben ihre Grenzen und machen ihre Fehler. Doch letzten Endes sind auch sie, wie mächtig sie mir auch jetzt vorkommen mögen, nichts anderes als Werkzeuge in Gottes Hand und müssen dazu dienen, seinen Willen zu erfüllen. Dieser Glaube macht mich etwas gelassener und getroster. Er motiviert mich aber auch, für diejenigen zu beten, die in unserem Land und weltweit Verantwortung haben sei es in der Politik, in der Wirtschaft oder in anderen wichtigen gesellschaftlichen Funktionen.
Der Lehrtext bringt noch einmal deutlich zur Sprache, dass die wesentlichen Dinge im Kleinen wie im Großen, von Gott geregelt werden. Nicht wir sind es, die wir uns retten in Zeit und Ewigkeit. Nicht die Kirche ist es, die uns erlöst. Sondern „Gottes Gabe ist es“ (Lehrtext). Und was er für mich, für dich und die Welt im Ganzen Gutes tut, liegt nicht an unseren Bemühungen so edel sie auch sein mögen, sondern allein an seiner Gnade.
Das bedeutet nicht, dass ich die Hände in den Schoß lege und zusehe, was sich in meiner Zeit und Welt so tut. Ich soll durchaus im Rahmen meiner Möglichkeiten Verantwortung übernehmen für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben. Aber ich habe keinen Erfolgsdruck und muss schon gar nicht die Welt retten. Das ist Gottes Sache. Bei ihm ist sie in besten Händen.
Gebet: Herr, es ist ein Wunder, dass du unsere winzige Welt in diesem Universum nicht übersiehst. Du kümmerst dich um deine Schöpfung und auch um uns Menschen. Du kümmerst dich um mich und sorgst dafür, dass dein Wille geschieht. Das macht mich in diesen aufgeregten Zeiten ruhiger und gelassener. Denn was auch immer wird, es hängt nicht von uns Menschen ab, sondern von dir. Du bist es, der wirklich regiert und weiß, was er will. Darauf vertraue ich. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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