Losung: Wer der Gerechtigkeit und Güte
nachjagt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre. Sprüche
21,21
(EG 133 „Zieh ein zu deinen Toren“, Paul Gerhardt, 1653)
Lehrtext: Das Reich Gottes ist nicht Essen und
Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Römer
14,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Wenn du anderen Güte und Gerechtigkeit erweist, begegnet
auch dir Güte und Gerechtigkeit, Ansehen und ein erfülltes Leben.« (Losung) – Nein, das ist nicht automatisch so
und eine Garantie gibt es dafür auch nicht. Und trotzdem gilt auch in diesem
Fall, was das Sprichwort sagt: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es
heraus.“ Das hat jeder schon erlebt. Nur merkwürdig, dass man sich nicht
durchgängig daran hält. Schließlich kommt die positive Reaktion der anderen
Menschen einem selbst zugute. Und ihnen tut das auch gut.
Warum tue ich
das dann nicht, obwohl ich es im Grunde selbst gern möchte? Weil der Dichter
Conrad Ferdinand Meyer recht hat, der sagt: »Ich bin kein ausgeklügelt Buch.
Ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch.« Ich bin
ein Mensch mit wechselnden Stimmungen, mit Gefühlsschwankungen,
Vorurteilen und Abneigungen und so weiter. Ich muss mich immer wieder selbst
beherrschen, in den Griff bekommen und darf nicht an anderen meine Unzufriedenheit
und Launen auslassen. Das weiß ich. Darum bemühe ich mich. Aber daran scheitere
ich auch oft genug.
Ja, ich würde, wie es im Lehrtext heißt,
auch gern im Geist des Friedens und der ungetrübter Harmonie mit anderen leben.
Hätte gern die Größe und Kraft, ihnen in ihrer Eigenart gerecht zu werden, sie
zu verstehen, sie zu entschuldigen und so zu nehmen, wie sie sind. Das wäre ein
Stück Himmel auf Erden. Doch damit ich wenigstens ansatzweise so sein kann,
brauche ich jenen Heiligen Geist, von dem Paulus im Lehrtext schreibt. Brauche
ich die Unterstützung „von oben“. Brauche ich die Kraft, die mir oft fehlt, die
ich mir selbst nicht geben, um die ich nur bitten kann:
Gebet: Herr, hilf mir, so
zu sein wie ich soll und will. Komm zu mir mit deinem Geist, dass alles Negative
in mir weichen muss. Hilf mir, für meine Mitmenschen eine Freude zu sein und
keine Last. Schenke mir etwas von deiner Menschenfreundlichkeit, dass mein und
ihr Leben hell und heiter werde. Denn:
Du bist ein Geist der Liebe,
ein Freund der Freundlichkeit,
willst nicht, dass uns betrübe
Zorn, Zank, Hass, Neid und Streit.
Der Feindschaft bist du feind,
willst, dass durch Liebesflammen
sich wieder tun zusammen,
die voller Zwietracht seind. Amen
ein Freund der Freundlichkeit,
willst nicht, dass uns betrübe
Zorn, Zank, Hass, Neid und Streit.
Der Feindschaft bist du feind,
willst, dass durch Liebesflammen
sich wieder tun zusammen,
die voller Zwietracht seind. Amen
(EG 133 „Zieh ein zu deinen Toren“, Paul Gerhardt, 1653)
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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