Losung: Sie sollen sicher
wohnen, und niemand soll sie schrecken. Hesekiel 34,28
Lehrtext: Macht sichere Schritte mit euren Füßen,
damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Hebräer 12,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
was gibt Ihnen / Dir ein Gefühl der Sicherheit? Geld?
Waffen? Zäune? Schlösser?
Die Losung aus dem Buch des Propheten Hesekiel versprach den
Israeliten damals, dass sie keine Angst mehr haben müssten vor äußeren Feinden
und wilden Tieren. Wir heute in Deutschland müssen diese Angst wirklich nicht
mehr haben. Leben wir deshalb sicherer? Einerseits ja. Andererseits fürchten
sich nicht wenige vor dem Leben. Meinungsumfragen zufolge fürchten sich die
meisten Deutschen vor steigenden Lebenshaltungskosten, vor einer schlechten
Wirtschaftslage und davor, dass die Politiker die Lage nicht in den Griff
bekommen. Aber es gibt auch andere Ängste, mit denen vor allem junge Menschen
zu kämpfen haben: Die Angst nicht gut genug zu sein und alles falsch zu machen.
Lilimarie, eine Abiturientin, schreibt: »Wenn jemand viel intelligenter oder
hübscher oder selbstbewusster ist oder ich jemanden bewundere, dann komme ich
mir in seiner Gegenwart so minderwertig vor und wirke sofort sehr unbeholfen.
Deshalb werde ich häufig als sehr still, langweilig und schwer von Begriff
gehalten, für ein graues Mäuschen, das von nichts eine Ahnung hat und den Mund
nicht aufbekommt. Ich bin es einfach leid, so gesehen zu werden. Ich möchte den
Menschen zeigen, dass ich ganz anders bin.«
Was Lilimarie
fehlt, ist ein gesundes Maß an Selbstsicherheit. Das macht sie ängstlich, wenn
sie unter Leuten ist. Und du?
Egal welche Ängste wir haben, sie
hindern uns daran, zu leben. Sie fressen die Lebensfreude auf. Doch
Abhilfe schaffen nicht Mauern, die wir um uns hochziehen, damit uns niemand zu
nahe kommen kann. Das Gegenteil ist der Fall. Wir müssen die Mauern unserer
Unsicherheit, unseres Minderwertigkeitskomplexes schleifen, uns dem Leben
öffnen und auf Menschen zugehen.
Ich denke, dass Selbstsicherheit mit Gottvertrauen zu tun
hat. Ich muss sie nicht aus mir selbst gewinnen. Ich schöpfe sie daraus, dass
der, der das Universum gemacht hat, auch mich gewollt hat und mir zur Seite
steht. Das hilft mir, sicheren Schritts in eine unsichere Zukunft zu gehen. Das
heilt mich von dem Komplex, dass die anderen besser wären als ich, aber auch
von dem Wahn, dass ich besser wäre als sie.
Gebet: Allmächtiger
Gott, Du Schöpfer von Himmel und Erde, ich bin kein graues Mäuschen, sondern
Dein Kind. Darum muss ich mich vor niemandem verstecken. Ich kann das Leben mit
den Gaben, die Du mir gegeben hast, genießen. Denn ich vertraue darauf, dass Du
zu mir hältst und bei mir bist, wo auch immer ich bin, was auch immer
geschieht. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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