Losung: Seid stille vor Gott dem HERRN, denn des HERRN
Tag ist nahe. Zefanja 1,7
Lehrtext: Jesus
sprach: Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet.
Lukas 12,37
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt Menschen, die reden ununterbrochen und es fällt
ihnen nicht einmal auf. Hoffentlich gehöre ich nicht zu ihnen. Bei uns in
Franken gibt es dazu den derben Kommentar: „Wenn der mal gschdorbn (gestorben) is, muss
mer sei Goschen (Mund) extra derschlagn.”
Wie wohltuend ist es, wenn nach einer Dauerbeschallung
endlich wieder Stille einkehrt. Vielleicht geht es Gott ähnlich. Vielleicht
tut es auch ihm gut, wenn wir Menschen einmal nicht immer nur reden, auch beim
Beten nicht, sondern einfach mal nur still sind vor ihm. Dann hat auch er
endlich mal die Chance, etwas zu sagen. Und, davon bin ich überzeugt, er
hat uns durchaus etwas zu sagen, Ihnen / Dir wie mir.
Früher habe ich ab und zu meditiert. Da war ich dann 20
Minuten bis eine halbe Stunde auf meinem Gebetsschemel gesessen und habe
geschwiegen. Manchmal haben dabei alle möglichen inneren Stimmen umso lauter
geredet. Manchmal haben mich meine Gedanken vom Hundertsten zum Tausendsten
geführt und ich habe die Aufmerksamkeit für Gott darüber verloren. Manchmal war
ich aber auch einfach nur still und wach in seiner Gegenwart gesessen. Danach
bin ich erfrischt und gestärkt wieder aufgestanden. Die Stille hatte mir
einfach gut getan.
Vielleicht sollte ich diese Übungen wieder aufnehmen. Man
braucht dazu keinen Schemel. Es genügt, sich still auf einen Stuhl zu setzen
ohne sich anzulehnen, die Füße auf den Boden zu stellen, die Hände in den Schoß
zu legen und den Atem fließen zu lassen. Es müssen auch keine 20 Minuten sein.
Manchmal reichen auch zwei Minuten, in denen ich einfach nur still bin und
offen für Gott.
Gebet: Mein Gott und
Vater, in der Stille erfahre ich: Du bist alles. Und alles was ich bin, bin ich
durch Dich. Amen
Stille vor dir, mein Vater.
Neue Stille vor dir suche ich, Herr. Stille vor dir, ich höre. Rühre mich an durch dein Wort.
Stille vor dir, will schweigen,
und ich öffne mein Herz nun für dein Wort. Stille vor dir, ich höre. Rühre mich an durch dein Wort. |
Stille vor dir, ist Gnade.
Und ich staune, o Herr, reden wirst du. Aus der Stille vor dir schöpfe ich Kraft. Stille vor dir, ich höre. Rühre mich an durch dein Wort. Stille vor dir, ist Frieden. Stille vor dir, ich höre. |
Rede du, mein Vater,
heute zu mir.
Worte der Wahrheit kommen von dir. Rede du, mein Vater, heute zu mir. Du willst mich beschenken. Herr, hab Dank dafür. |
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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