Losung: Sprich nicht: »Ich will Böses vergelten!« Harre des HERRN, der wird dir
helfen. Sprüche 20,22
Lehrtext: Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt
allezeit dem Guten nach untereinander und gegen jedermann. 1.Thessalonicher 5,15
"Na
warte, dir zeig' ich's" - habe ich mir gedacht, als mich vor einigen
Jahren ein Schüler zum wiederholten Mal bewusst angelogen hatte. Es verletzte
mich persönlich, dass er nicht offen die Wahrheit sagen konnte, sondern sich
nach allen Regeln der Kunst aus der Verantwortung zu stehlen versuchte. Diese
Erfahrung teilen Sie / teilst du, liebe Leserin und lieber Leser, ganz bestimmt
mit mir. Jeder von uns weiß, wie sich das "Na-warte-Gefühl" anfühlt.
Es ist nicht leicht - zumindest für mich als emotionalem Menschen nicht leicht,
mich bewusst zurückzunehmen und erst einmal durchzuatmen. Genau dazu hält uns
heute die Losung für diesen Dienstag an. "Sprich nicht: »Ich will Böses
vergelten!« Harre des HERRN, der wird dir helfen." Das kann man
nachlesen im Alten Testament im Buch der Sprüche in Kapitel 20, Vers 22.
Wichtig ist, dass da nicht steht, dass Gott für mich die Revanche gegenüber
demjenigen übernimmt, der mich verletzt hat. Sondern es steht da, dass ich
meinem Wunsch, es dem anderen heimzuzahlen, was er mir angetan hat, nicht
nachgeben soll. Ich soll damit stattdessen vor Gott kommen. Ihm sagen (im
Gebet), was mich verletzt hat. Indem ich es mit ihm teile, tut es nicht mehr
ganz so weh wie vorher. Als Zeichen meines Vertrauens lege ich die ganze Sache
in Gottes Hände und überlasse ihm, wie das Geschehene für den Dritten ausgeht.
Paulus
sagt es genauso noch einmal im Lehrtext für heute. In einem Brief an die
Christen in der griechischen Stadt Thessaloniki schreibt er: "Achtet
darauf, dass niemand von euch Böses mit Bösem heimzahlt. Bemüht euch vielmehr
stets, das Gute zu tun, im Umgang miteinander und mit allen Menschen." (Neues Testament, 1. Brief von Paulus
an die Thessalonicher, Kapitel 5, Vers 15)
Warum soll ich diesen Ratschlag beherzigen? Es gibt einen ganz klaren Grund:
Nur so durchbreche ich die Spirale von Gewalt und Gegengewalt. Im Kleinen wie
im Großen. Nur wenn einer gelassen bleibt, endet ein Schlagabtausch. Logisch,
aber nicht einfach im Alltag umzusetzen. Darum beten wir:
Gebet: "Vater, wir brauchen Rückhalt bei dir, wenn wir uns
nicht revanchieren sollen bei denen, die uns verletzen. Das Zurückschlagen ist
so oft der erste Impuls. Hilf uns heute, wenn wir in eine solche Situation
kommen, an deine Ermutigung zu denken. Hilf uns, innerlich gelassen zu werden
und die Kraft zu finden, dir zu vertrauen, dass du es in deiner Weisheit
'richten' wirst für uns. Danke, Vater. Amen."
wünscht dir und Ihnen
deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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