Losung: Wenn ich auch noch so viele meiner Gebote
aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre. Hosea 8,12
Lehrtext: Vor
Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun,
werden gerecht sein. Römer 2,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
fast nicht vorstellbar, dass Gott frustriert (enttäuscht)
sein kann, oder? Aber so ist es. Die heutige Losung zeigt uns ihn als den, der
sich die Haare rauft über seine verblödeten Menschen: "Ich könnte ihnen
die Weisungen meines Gesetzes tausendmal aufschreiben, sie würden denken, es
gehe sie nichts an." Nachlesen kann man diesen Seufzer im Alten Testament
im Buch des Propheten Hosea im Kapitel 8, Vers 12. So resigniert spricht Gott
selten über sein Volk.
"Zum Glück lange her - und auf die
Israeliten bezogen, nicht auf uns", höre ich uns murmeln. Aber, Hand auf's
Herz: Sind wir heute so viel wacher, was den Willen Gottes für diese Welt
angeht? Wenn es zum Beispiel um einen behutsamen Umgang mit unserem Erdball als
'Leihgabe' geht - haben wir da schon irgendetwas wirklich begriffen? So vieles
deutet darauf hin, dass wir unseren Lebensstil des Überflusses nicht
beibehalten können. Aber wir tun es. Weil es uns nicht wehtut. Und weil
uns keine Not dazu zwingt, irgend etwas zu verändern. Noch nicht. "Wie
immer ich ihnen meinen Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, vermitteln
wollte - sie würden denken, es gehe sie nichts an." Das könnte Gott über
uns heute sagen, im Juli 2013, und er hätte vollkommen Recht.
"Vor Gott sind
nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht
sein", schreibt Paulus an die Christen in Rom (Neues Testament, Brief an die Römer, Kapitel 2, Vers 13). Allein die Praxis zählt. Schon der kleinste Schritt ist besser
als das Nichtstun. Also los. Fangen wir an und lösen wir uns aus Schläfrigkeit,
Bequemlichkeit und Egoismus. Auch und erst recht hier in Deutschland, wo es uns
noch gut geht. Wir sollten Hirn und Herz einschalten, es ist höchste Zeit.
Gebet: Vater, wir kennen in vielem deinen
Willen. Aber zwischen kennen und umsetzen ist ein tiefer Graben. Hilf uns, ihn
zu überspringen. Immer wieder. Egal, wie andere um uns herum leben. Hilf uns,
dich und dein Wort für uns persönlich wirklich ernst zu nehmen. Vergib uns, wo
wir dich quälen und frustrieren durch unsere Gleichgültigkeit und Ignoranz.
Schärfe unseren Blick für das große Ganze, für deine Geschichte mit uns und
unserer Welt. Und gib uns die Kraft, privat in unserem Leben etwas zu
ändern. Amen.
Ihre /Deine
Elfriede Bezold-Löhr
Das Gebet zur heutigen Tageslosung finde ich sehr gut und habe es mir notiert. Danke dafür.
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