Losung: HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not? Psalm 10,1
Lehrtext: Als Maria dahin kam, wo Jesus war, und sah
ihn, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, mein
Bruder wäre nicht gestorben. Johannes 11,32
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Herr, warum bist du so weit weg? Warum lässt du uns im
Dunkeln umherirren, wenn wir dich am nötigsten brauchen? Boshafte Menschen
schrecken vor nichts zurück. Sie machen den Schwachen und Hilflosen das Leben
zur Hölle. Diese Gauner sind auch noch stolz auf ihre habgierigen Wünsche. Geld
geht ihnen über alles, und für Gott haben sie nichts übrig.« So lautet die
heutige Tageslosung und die beiden nachfolgenden Verse in einer neuen
Übersetzung (Hoffnung für alle).
Solche Gauner gab es nicht nur zurzeit der Bibel. Sie
treiben auch heute noch ihr Unwesen. Sie suchen sich gezielt verunsicherte und hilflose
Menschen aus, um sie über den Tisch zu ziehen. Viele von ihnen haben einen
weißen Kragen und tragen Anzug und Krawatte. Manche von ihnen verkaufen
unnötige und teure Versicherungen oder windige Geldanlagen, überteuerte
Mobilfunkverträge oder wertlosen Schrott auf einer Kaffeefahrt.
Aber leider geht es noch schlimmer. Wer allein, alt und
krank ist, hat in unserer Gesellschaft schlechte Karten. Wer niemanden hat, der
für ihn im Krankenhaus oder im Altenheim seine Interessen vertritt, muss manche
Vernachlässigung oder Schikane ohnmächtig erdulden. Das ist nicht immer und
überall so, aber doch erschreckend oft.
Ja, wer sich in einer solchen Notlage befindet, braucht
dringend Gottes Hilfe. Und Gott braucht dazu dich, der du mitbekommst, wie der
Patient im Nachbarbett oder die Demenzkranke im Pflegeheim vernachlässigt wird.
Er braucht deinen Mut, deinen Mund, deine Entschiedenheit und vor allem dein
Herz.
Wenn Menschen so beten wie in der heutigen Tageslosung oder im
Lehrtext, sollen sie das nicht vergeblich tun. Sie sollen erfahren dürfen, dass
Gott seinen Engel schickt. Und dieser Engel bist du.
Gebet: Herr, sieh an die Not der Menschen, denen
es schlecht geht, die von anderen schlecht behandelt werden. Dulde das nicht!
Mache mich empfindsam und mitfühlend, dass auch ich das nicht dulde. Gib mir
die Energie und Courage, dass ich mich in deinem Namen für sie verwende. Amen
Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!
Hans Löhr
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