Montag, 6. Januar 2014

Gott für alle – Gott für mich ebl

Losung: HERR, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; erweise an uns deine Hilfe. Psalm 106,4

Lehrtext: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen. Lukas 2,29-30

Liebe Leserin, lieber Leser,

mal geht es in Glaubensfragen um Themen, die uns als Gemeinschaft betreffen, mal steht der Einzelne im Vordergrund. Das ist heute der Fall. Da betet jemand: "Wenn du deinem Volk (- damit meint der, der betet, die Israeliten -) deine Liebe zeigst, HERR, dann denke auch an mich." Eine Bitte, die auf den ersten Blick seltsam scheint. Aber vielleicht schwingt da eine Einsicht mit, die durchaus etwas schmerzhaft ist: Im letzten Grund ist jeder Mensch auf sich gestellt. Spätestens an der Schwelle zum Tod wird das glasklar: Da gehe ich als Einzelne - hoffentlich vorher nicht unfreiwillig allein, da aber ganz auf mich gestellt. Daher der Wunsch: "Gott, sieh mich. Sie mich als einzelnen Menschen. Als die Frau, die ich bin. Als der Mann, der ich bin. Nimm mich wahr, höre meine Gebete und begleite mich."

Simeon, von dem im Lehrtext erzählt wird, war in eben dieser Situation. Er war sehr alt und wusste, dass er bald sterben würde. Sein innigster persönlicher Wunsch war, dass er denjenigen, den Gott als Retter versprochen hatte, noch vor seinem Tod mit eigenen Augen sehen dürfte. Er will Gott 'mit Händen greifen dürfen', bevor er stirbt. Als er mit seiner Frau im Tempel ist, stößt er auf Josef und Maria, die sich gerade mit ihrem Jesus auch im Tempel aufhalten. Er nimmt den Säugling glücklich in die Arme und betet: "HERR; nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen eingelöst! Mit eigenen Augen habe ich es gesehen: du hast dein rettendes Werk begonnen."

Gebet: "Vater, immer wieder zeigst du uns durch Menschen in der Bibel, dass es im letzten Grund um unsere Beziehung zu dir geht. Jeder von uns lebt sein Leben mit dir - und wir sehnen uns alle danach, dass du an uns denkst. Dass wir in dir unseren Rückhalt haben  - selbst dann, wenn wir einmal den Eindruck haben, dass wir von aller Welt verlassen sind. Danke für viele wunderbare gemeinsame Glaubenserfahrungen in den Gottesdiensten. Danke für alle Begegnungen mit dir in der Stille. Amen."

Einen guten Start in die neue Woche wünscht dir und Ihnen

deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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