Losung: Wende dich zu mir und sei mir gnädig; stärke deinen Knecht mit
deiner Kraft! Psalm 86,16
Lehrtext: Die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns
den Glauben! Lukas 17,5
Liebe Leserin, lieber Leser,
im Prolog des berühmtesten Werkes von Johann Wolfgang von
Goethe, im „Faust", heißt es von
der Sonne: »Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke.« Das mag schon sein, dass der
Anblick der Werke der Schöpfung, Menschen aufrichten und stärken kann: ein
Sonnenaufgang, die Milchstraße, ein Gebirgszug der sich über dem Nebel erhebt,
die Meeresbrandung, die Wüste… Das alles hat etwas Erhabenes, weil es Größe und
Macht ausstrahlt, wovor wir Menschen unsere Grenzen erkennen. Aber dies
Erhabene ist dann doch nichts anderes als ein Abglanz des Erhabenen, der das
alles geschaffen hat. Ich denke, das sehen auch die Engel so und das wird wohl
auch der alte Freigeist Goethe so gesehen haben.
Warum zum Schmidtchen gehen und nicht gleich zum Schmidt –
heißt es im Volksmund. Warum also zur Sonne und nicht gleich zu dem, der das
Licht erschaffen hat und selbst das Licht ist. Der Anblick der großen Werke der
Schöpfung löst in mir Gefühle aus. Die Begegnung mit Gott aber bewirkt mehr.
Wenn ich im Gebet still genug geworden bin, dass er zu mir sprechen kann, dann
spüre ich etwas von seinem Frieden, von seiner Liebe, von seiner Kraft. Oft bin
ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt und verstrickt in die Konflikte dieser
Welt als dass ich diese Stille finde und sein Wort höre. Dann muss ich sehen,
woher ich meine Kraft bekomme. Aber dann finde ich doch wieder zur Quelle
zurück und bitte am Schluss des Vaterunsers „denn dein ist die Kraft und die
Herrlichkeit in Ewigkeit". Alle
gute Kraft fließt aus seiner Kraft, die Kraft für den Körper genauso wie die
Kraft für die Seele und somit auch die Kraft für den Glauben. Ich bin alt genug,
um zu wissen, dass ich nicht aus mir selbst heraus stark bin, sondern darauf
angewiesen, dass der Herr mich stärkt. Solange er seine Hand über mir hält,
habe ich auch genug Kraft für jeden Tag. Wenn er sie wegziehen würde, wäre es
zu Ende mit all meiner Kraft und „Herrlichkeit". Und darum bitte ich:
Gebet:
Gib mir Kraft für diesen Tag!
Herr, ich bitt Dich nur für diesen,
dass mir werde zugewiesen,
was ich heute brauchen mag.
Jeder Tag hat seine Last,
jeder Tag bringt neue Sorgen,
und ich weiß nicht, was für morgen
Du mir, Herr, beschieden hast.
Aber eines weiß ich fest,
dass mein Gott, der seine Treue
täglich mir erwies aufs neue,
sich auch morgen finden lässt.
Herr, ich bitt Dich nur für diesen,
dass mir werde zugewiesen,
was ich heute brauchen mag.
Jeder Tag hat seine Last,
jeder Tag bringt neue Sorgen,
und ich weiß nicht, was für morgen
Du mir, Herr, beschieden hast.
Aber eines weiß ich fest,
dass mein Gott, der seine Treue
täglich mir erwies aufs neue,
sich auch morgen finden lässt.
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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