Montag, 27. Januar 2014

"Weck die tote Christenheit!"

Ein Beitrag aus dem Blog mit der täglichen Losungsauslegung www.glaubenswachstum.blogspot.de

Dienstag, 28. Januar 2014

"Weck die tote Christenheit!"


Losung: Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! Psalm 84,6

Lehrtext: Als Jesus nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Lukas 7,6-7

Liebe Leserin, lieber Leser,

unsere evangelische Kirche muss sich ändern und zwar grundlegend. Mit ein bisschen Kosmetik ist es nicht getan. In ihrer gegenwärtigen Gestalt und Organisationsform ist sie nicht mehr fähig, den Auftrag Jesu zu erfüllen und eine wachsende Zahl von Menschen für den Glauben zu gewinnen. Mitglieder, Gebäude, Mitarbeiter und Kirchensteuern zu verwalten, - das reicht nicht. Nur mit viel Geld schöne Fassaden zu pflegen und Menschen mit Ritualen zu versorgen, ist für eine evangelische Kirche zu wenig. Sie muss stattdessen alles daran setzen, dass ihre Mitglieder mündige,  selbstverantwortliche, gläubige Christen werden und neue Menschen hinzugewinnen.
Äußerlich sichtbar wird der Niedergang in den seit Jahrzehnten hohen Austrittszahlen, im Kindergottesdienstbereich und in der Tatsache, dass 97 Prozent der Evangelischen am Sonntag keinen Gottesdienst mehr besuchen. Ein Wirtschaftsbetrieb hätte bei einer solchen Bilanz längst Konkurs anmelden müssen. Wenn die Kirchensteuer morgen wegbricht, ist die Kirche auch materiell bankrott und stürzt wie ein Kartenhaus ein. Das wird dann der Offenbarungseid, wie es um den inneren Zustand der Kirche bestellt ist. Aber ein Tiefpunkt kann auch ein Wendepunkt sein mit der Chance für einen Neubeginn.
Ich kenne die wütenden Proteste gegen diesen Befund. Das wundert mich nicht, schließlich geht es um die Substanz, um die Macht, ums Geld und bei den Kirchenbediensteten um die Existenz. Ich weiß auch, dass es (noch) nicht viele sind, die in Deutschland so denken. Sie können  gegen die erdrückende Mehrheit – auch derer, die sich für fromm halten - nur bestehen, wenn sie, wie es die Tageslosung sagt, den Herrn „für ihre Stärke halten“. Wenn sie nicht auf Anerkennung und Wohlwollen derer schielen, die sich im Kirchenbetrieb eingerichtet haben, sich mit bestehenden Macht-Verhältnissen arrangieren und von ihnen profitieren.
Wer möchte, dass sich die Kirche, wie in der Reformationszeit, wieder auf ihren Herrn Jesus Christus und die Bibel besinnt, wieder aus dem Glauben lebt und nicht von der Steuer, darf keine Angst haben, als Fundamentalist denunziert oder als weltfremder Träumer verspottet zu werden. Er muss sich zuallererst vom Wort Gottes herausfordern und seinen eigenen Glauben erneuern lassen. Er muss bereit sein, sich selbst zu ändern, alte Gewohnheiten und Beziehungen aufzugeben und die Wärmestube der Selbstzufriedenen und Selbstgefälligen zu verlassen. Er muss alle Energie und Hilfe, alle Entschiedenheit und allen Trost von Christus erbitten. Denn nur durch sein Wort wird Kirche wieder gesund. Nur im Vertrauen darauf, dass sein Wort wirkt, was es sagt (Lehrtext), hat es Sinn, an der Erneuerung der Kirche zu arbeiten. Und die beginnt nicht „oben“ in der Kirchenleitung, nicht in den Synoden, nicht in den theologischen Fakultäten, sondern „unten“, in den Herzen der Menschen (Losung), die Gemeinde sind.

Gebet: „Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, dass sie deine Stimme hört, sich zu deinem Wort bekehrt. Erbarm dich Herr!“ Amen (Lied  EG 263 Vers 2)

Herzliche Grüße


Hans Löhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen