Losung: Wenn du deinem Nächsten etwas verkaufst oder ihm etwas abkaufst,
soll keiner seinen Bruder übervorteilen. 3.Mose 25,14
Lehrtext: Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern, und ehrt euch
gegenseitig in zuvorkommender Weise. Römer 12,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
was wir heute in der Losung von Gott lesen,
klingt nach dem Verhalten eines launischen, unbeherrschten Vaters: Wenn er wütend
ist, prügelt er sein Kind. Dann legt sich sein Zorn und er wendet sich ihm
wieder mitleidig zu. Eine schreckliche Vorstellung für mich. Von Margot Käsmann
habe ich vor einigen Jahren einmal einen Gedanken aus einem Vortrag
mitgenommen, der mich nicht mehr loslässt und mir hier weiter hilft. Sie sagte
damals: "Gott ist lernfähig." Deshalb hätte er nach der großen
Menschenvernichtung in der Flut entschieden, so etwas nie wieder zu tun. Er
hatte damit, so kommt mir vor, nicht ausgelernt. Gott hat begriffen, dass er
uns noch weiter entgegen kommen muss, damit wir seine ausgestreckte Hand
ergreifen können. Deshalb ist er Mensch geworden in Jesus und hat unser Leben
gelebt. Und mehr noch - er hat all das, wo wir versagen und schuldig werden,
für uns geschultert und es ans Kreuz getragen. Durch Jesus wird der Weg zu Gott
für uns endgültig wieder frei. "Lasst uns also voller Vertrauen zu ihm
gehen, der auf dem Thron der Gnade sitzt, und von ihm Barmherzigkeit und Gnade
empfangen. Nichts kann uns jetzt mehr weiter helfen, nur das!" (Neues
Testament, Brief an die Hebräer, Kapitel 4, Vers 16 nach der Übersetzung
'Willkommen daheim').
Gebet: Vater, wir vertrauen darauf, dass du ein berechenbarer und
vertrauenswürdiger Vater bist, der uns nicht durch Wutausbrüche Angst einjagt.
Du hast dich dafür entschieden, uns deine Liebe noch einmal glasklar zu zeigen,
indem du in Jesus unser Bruder und Freund geworden bist. Das soll uns an dich
binden - und nicht die Angst vor möglichen Wutausbrüchen deinerseits. Amen.
Frühlingshafte Grüße aus Sommersdorf!
Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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