Lehrtext: Jesus sagte zu ihnen (gemeint sind mit 'ihnen'
Theologen, die zu ihm kamen und ihn aufforderten, ihnen mit einem
übernatürlichen Zeichen zu beweisen, dass er wirklich im Auftrag Gottes
unterwegs war): "Wenn der Abendhimmel rot ist, dann sagt ihr: 'Morgen gibt
es schönes Wetter.' Und wenn der Morgenhimmel rot und trübe ist, sagt ihr:
'Heute gibt es Sturm.' Ihr könnt also das Aussehen des Himmels beurteilen und
schließt daraus, wie das Wetter wird. Warum versteht ihr dann nicht auch, was
die Ereignisse dieser Zeit ankündigen?" (Matthäus 16,3)
Liebe Losungsgemeinschaft,
die Gabe, Gott reden zu hören, ist unter uns
Christen unterschiedlich verteilt, wie mir scheint. Das ist wie im
zwischenmenschlichen Bereich auch: Da gibt es ausgezeichnete Zuhörer/innen, die
neben dem unmittelbar Gesagten auch die Zwischentöne und vorherrschenden
Stimmungen wahrnehmen. Und es gibt die anderen, denen die Gabe des Zuhörens
nicht unbedingt gegeben ist. Manche unter uns können klar sagen, dass sie von
Gott diese oder jene Aussage in ihrem Leben schon klar und deutlich vernommen
haben, andere warten ein Leben lang vergeblich auf eine solche Erfahrung.
Jesus geht davon aus, dass wir als sehr
aufmerksame Beobachter/innen die Zeichen der Zeit und darin die Absichten
Gottes durchaus erkennen können. Wach sein - das ist eine Aufforderung, die an
verschiedenen Stellen in der Bibel immer als wichtige Eigenschaft von Christen
herausgestellt wird. (Matthäus 25, 1 - 13 stellt das sehr einprägsam am
Beispiel von zehn Frauen dar - Nachlesen lohnt sich ...) Nutzen wir doch in
unserer Gemeinschaft als Christen diese unterschiedlich ausgeprägten Gaben
gemeinsam. Lassen wir uns von den Begabten etwas sagen. Vielleicht braucht es
auch eine besondere Geduld und die so selten und kostbar gewordene völlige
Stille, damit sich Gott in uns zu Wort melden kann.
Gebet: Vater, manchmal wünsche ich mir, ich könnte
dich klar reden hören. Dann wieder macht mich diese Vorstellung nervös, weil
ich dann ja nicht mehr sagen kann, ich hätte es nicht besser gewusst. Geh du
mit uns die Wege, die für uns machbar sind. Lass uns wissen, was du in deiner
Güte mit uns vorhast. Danke für deine Geduld, HERR, wenn wir manchmal
schwehrhörig sind. Amen.
Herzliche Grüße sendet dir und Ihnen
deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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