Losung: Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als am HERRN, unserm
Gott. Jeremia 3,23
Lehrtext: Jesus half vielen Kranken, die mit mancherlei
Gebrechen beladen waren. Markus 1,34
Liebe Leserin, lieber Leser,
eigentlich müssten die Badenden an der Atlantikküste wissen,
wie gefährlich das Meer ist. Eigentlich müsste es genügen, Schilder
aufzustellen auf denen steht: „Lebensgefahr! Bei Sturm Baden verboten!“
Eigentlich müssten wir Menschen so gescheit sein, dort, wo schon andere ihr
Leben gelassen haben, nicht noch einmal das eigene Leben zu riskieren.
Eigentlich! Aber in Wirklichkeit ist es eben nicht so. Jahr für Jahr kommen an
der Atlantikküste Portugals und Frankreichs Dutzende ums Leben. Und deshalb haben die Behörden
Wachtürme aufgestellt, auf denen Rettungsschwimmer sitzen, die mit ihren
Ferngläsern das Wasser nach unvernünftigen Badegästen absuchen. Ab und zu
springen sie herunter, schieben ein stark motorisierte Schlauchboot ins Wasser
und retten solche, die kurz vor dem Ertrinken sind. Alle Warnschilder, alle
Baderegeln helfen leider nur bedingt. Aber soll man die Leichtsinnigen nicht
einfach untergehen lassen und sich den kostspieligen Rettungsdienst sparen? Sie
sind doch selber schuld, wenn sie sich unnötig in Gefahr bringen. Warum also
der ganze Aufwand? Warum riskieren die Retter gar ihr Leben und sterben hin und
wieder bei einer solchen Aktion?
Nahezu dieselben Fragen kannst Du auch Gott stellen oder
Jesus. Die Bibel ist voll von Geschichten, wie Menschen alle Gebote und
Warnungen Gottes in den Wind schlagen und ihr Glück ohne ihn suchen. Und sie
ist ebenso voll von Geschichten, wie sie dabei scheitern, schlimmste
Katastrophen erleiden und schließlich von Gott, den sie zuerst missachtet
haben, gerettet werden (Losung). Immer wieder das gleiche Muster,
jahrtausendelang bis in unsere Tage.
Wie an der Atlantikküste, so bezahlen sonst manche ihr
falsches Verhalten mit dem Leben. Viele aber werden auch gerettet. Als vor 70
Jahren unsere Eltern und Großeltern aus Nazi-Wahn, Krieg und Vertreibung
herausgekrochen kamen, waren die Gottesdienste plötzlich wieder gut besucht.
Viele kehrten reumütig zu Gott zurück. Das ist vorbei.
Aber nicht vorbei ist und wird auch niemals sein, dass da
ein Lebensretter über uns wacht, der sein eigenes Leben dran gegeben hat, damit
wir nicht untergehen. Die ersten Christen hatten ein Geheimzeichen, welches
davon erzählt: Den Fisch. Schreibt man dieses Wort auf Griechisch, dann ist
jeder einzelne Buchstabe eine Abkürzung für folgende Wörter: „Jesus Christus,
Gottes Sohn, unser Retter!“ Das gilt damals. Und das gilt heute noch. Und das
ist auch meine Hoffnung, dass Gott mich nicht untergehen lässt, selbst wenn ich
wieder mal auf eigene Faust unterwegs bin.
Gebet: Herr, Du hast viele Kranke geheilt. Heile
auch mich von der Krankheit der Gottesblindheit. Und wenn ich blindlings in
mein Unglück renne, dann, bitte, hole mich wieder heraus. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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