Freitag, 31. Oktober 2014

Was man von Gott wissen muss hl

Losung: Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich. 5.Mose 29,28

Lehrtext: Jesus betete: Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Johannes 17,6


Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich mit älteren Menschen im Gespräch bin, fällt manchmal der Satz: „Nur gut, dass wir nicht wissen, was kommt.“ Wenn wir es denn wüssten, würden wir den heutigen Tag verfehlen und uns ganz und gar auf das konzentrieren, was auf uns zukommt sei es Gutes oder Böses. So können wir die Sorge um die Zukunft Gott überlassen und diesem Tag heute unsere Aufmerksamkeit schenken. Er ist ja der erste Tag vom Rest unseres Lebens, und darum sollten wir ihn nicht vergeuden.
Dietrich Bonhoeffer hat es in seinem Bekenntnis so formuliert: »Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.«

Wir wissen von Gott nicht viel. Aber immerhin so viel, wie wir wissen müssen. Darüber werden wir in der Heiligen Schrift informiert. Insbesondere erkennen wir Gott in Jesus. Da schauen wir ihm sozusagen in sein freundliches Herz. Von ihm erfahren wir, dass Gott unser himmlischer Vater ist, der uns geschaffen hat, uns segnet, behütet und liebt. Der Schuld vergibt und aus dem Tod errettet. Von Jesus haben wir das Gebot, dass wir diesen Gott von ganzem Herzen und mit aller Kraft lieben sollen und unsere Nächsten wie uns selbst. Das alles zusammen reicht zum Leben und zum Sterben. Mehr müssen wir im Grunde von Gott nicht wissen.

Nun gibt es aber noch ein paar Schlaumeier, die meinen, sie wüssten noch mehr göttliche Geheimnisse. Zum Beispiel wann und wie die Welt untergeht. Oder wer von Gott gerettet ist und wer nicht. Oder welcher Glaube richtig ist und welcher falsch. Naja, wenn sie es nötig haben, so etwas wissen zu müssen, was sie doch nicht wissen können, dann sollen sie sich damit gegenseitig aufregen, aber die anderen in Ruhe lassen.

Gebet: Herr, das, was ich von Dir weiß, langt mir, um mit Dir zu leben und mit Dir zu sterben. Du umgibst mich von allen Seiten und hältst Deine Hand über mir. Was immer geschieht, wo immer ich bin: Du bist da. Das reicht. Amen

Herzliche Grüße zum Reformationstag


Hans Löhr 

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