Losung: Du sollst
nicht ehebrechen. 2.Mose 20,14
Lehrtext: Die Ehe
soll in Ehren gehalten werden. Hebräer 13,4
Liebe Leserin, lieber Leser,
meinen Viertklässlern habe ich den Sinn der Zehn Gebote
mithilfe der Goldenen Regel aus Jesu Bergpredigt erklärt. Er sagt: »So wie ihr
von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.« (Matthäus 7,12) In unserer deutschen Sprache ist
sie in dem Sprichwort populär geworden: »Was du nicht willst, dass man dir tu,
das füg auch keinem andern zu!«
Den heutigen Lehrtext, also das 6. Gebot, habe ich so
ausgelegt: ‚Nimm einem anderen nicht den Freund weg oder die Freundin, weil du
auch nicht willst, dass er das bei dir macht.‘ Ob das den Kindern eingeleuchtet
hat? Ich hoffe es. Ob das auch Erwachsenen einleuchtet?
Ehebruch ist ja in unserer Zeit offenbar nichts
Ehrenrühriges mehr, wenn es bereits im Internet ein Portal namens
‚Seitensprung‘ dafür gibt. Aber der seelische Schmerz, den die Leidtragenden
des Ehebruchs empfinden, ist damals wie
heute genauso stark.
Ich frage mich, ob nur ein Seitensprung Ehebruch ist oder
auch, wenn einer von beiden stillschweigend die Partnerschaft aufkündigt,
obwohl man äußerlich noch zusammenlebt. Die Ehe in Ehren halten, wie es der
Lehrtext sagt, ist doch noch mal etwas anderes, als sie nur noch auf dem Papier
bestehen zu lassen. Das hat mit Zuneigung zu tun, damit, den andern nicht nur
zu ertragen, sondern auch anzunehmen mit seinen Fehlern und Schwächen und sich
an seinen Stärken zu freuen, statt darüber neidisch zu sein.
Gebet: Herr, wo zwei in ihrer Partnerschaft gut
miteinander auskommen, erleben sie eine große Gnade. Und wo das nicht ist,
brauchen beide deine Hilfe. Und wenn die Ehe zerbrochen ist, braucht jeder von
ihnen dich erst recht. Darum segne die Ehen, sei denen nahe, die in ihrer Ehe
vereinsamt sind und vergib denen, die gescheitert sind. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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