Losung: Du wirst sein eine schöne Krone in
der Hand des HERRN und ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes. Jesaja 62,3
Lehrtext: Ich sah die heilige Stadt, das neue
Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte
Braut für ihren Mann. Offenbarung 21,2
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Leben unserer Vorfahren war elend genug wie auch das
Leben der meisten Menschen auf diesem Planeten heute. In Glanz und Pracht
lebten nur der Adel und die Kirchenfürsten. Heute drängeln Touristen durch ihre
Paläste und Gemächer und bestaunen den Luxus, den ihre bäuerlichen Vorfahren mit harter Arbeit bezahlen mussten.
Die katholische Kirche verstand es, Glanz und Pracht in die
Kirchen zu bringen und „das neue Jerusalem“, die Wohnstatt der Erlösten, an die
Decken der Barockkirchen zu malen. Die Wieskirche im oberbayerischen
Pfaffenwinkel ist dafür das schönste Beispiel. Ob die Aussicht auf Glanz und
Pracht im Himmel die Menschen in ihrem Elend auf Erden getröstet hat?
Vielleicht. Aber meines Erachtens ist es zynisch, Menschen auf das Jenseits zu
vertrösten, wenn man nicht zugleich bereit ist, ihre elenden Lebensverhältnisse
im Diesseits zu ändern. Da haben sich die Kirchen in den vergangenen
Jahrhunderten schuldig gemacht. Als dann die Verarmten und Ausgebeuteten ihr
Schicksal selbst in die Hand genommen und Parteien und Gewerkschaften gegründet
haben, haben sie die Kirchen und leider auch den Glauben oft nicht mehr
gebraucht.
Ja, es ist gut, eine Hoffnung zu haben, die über Sarg und
Grab hinausweist in die Ewigkeit, dorthin, wo Gott alles in allem ist und kein
Leid, kein Geschrei und keine Tränen mehr sein werden. Aber diese Hoffnung
verweist uns Christen auch zurück auf die Erde und fordert unsere Nächstenliebe
heraus, damit wir hier nicht klein beigegeben, sondern uns aktiv einsetzen für
Gerechtigkeit und Frieden in unserem Land und weltweit.
Gebet: Herr, in der
Bibel wird mir versprochen, welche Herrlichkeit mich einst erwartet. Zugleich aber
mahnt mich dein Wort, dass ich die Armen, Gedemütigten, Verfolgten und
Gequälten auf unserer Erde nicht vergesse. Lass mich nicht selbstsüchtig nur
auf mein Heil bedacht sein, sondern mache mich empfindsam für die Not meiner
Mitmenschen und mutig, für sie zu streiten. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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