Sonntag, 24. Juli 2016

Trotziger Glaube hl

Losung: Der HERR macht zunichte die Pläne der Völker. Psalm 33,10

Lehrtext: Gott hat Christus von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat. Epheser 1,20-21

Liebe Leserin, lieber Leser,

wem folgt dein Glaube? Ist er nur insofern für dich wichtig, als du ihn in Übereinstimmung bringen kannst mit Vernunft und deinem Verstand? Und wenn das nicht geht, wem folgt er dann? Denn was heute in der Losung und vor allen Dingen im Lehrtext steht, ist mit Vernunft und Verstand nicht erklärbar. Andererseits ist das, was wir in den letzten Wochen erleben auch nicht gerade vernünftig:
     Der auf Lügen gebaute Brexit, der Putschversuch und die problematischen Folgen in der Türkei, der Terroranschlag in Nizza und der Amoklauf vom Freitag in München – all das zeigt, dass wir und unsere Regierenden das Geschehen nicht im Griff haben. Wir alle sind eher von den Ereignissen Getriebene, als dass wir sie bestimmen und beherrschen könnten. Und da hilft der Ruf nach einem starken Mann überhaupt nichts. Weil die sogenannten starken Männer in aller Regel alles immer nur noch schlimmer gemacht haben.
     Doch du und ich, wir können den chaotischen Umständen und den Unsicherheiten unseren Glauben entgegensetzen. Den Glauben, dass es nicht die Menschen sind, die den Lauf der Dinge bestimmen, sondern Gott. Er regiert durch Jesus Christus! (Lehrtext) Er hat die Zeit und mit ihr die Verhältnisse im Griff und nicht sie ihn. Er hat den Überblick über das, was geschieht und das, was erst noch geschehen wird. Er hat alle Macht im Himmel und auf Erden. Das glaube ich - allem äußeren Anschein zum Trotz.
     ‚Sind das nicht bloß Behauptungen!‘ – fragen diejenigen, die sich ausschließlich auf ihre Vernunft und ihren Verstand verlassen. Stimmt, ich kann das nicht beweisen. Ich kann nur darauf vertrauen, dass Gott keine Einbildung ist, sondern die alles bestimmende Macht. Dabei gehe ich auch von meinen Erfahrungen aus, die ich bisher mit ihm und meinem Glauben gemacht habe. Aber was heißt schon, wenn ich schreibe: Ich kann nur vertrauen. Nein. Ich kann Gott sei Dank vertrauen - auf meinen Vater im Himmel und auf Jesus Christus, meinen Herrn. Und gleichzeitig kann und muss ich, so gut es geht, meinen Verstand und meine Vernunft gebrauchen, die er mir geschenkt hat, um nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.

Gebet: Herr, wenn mich die Ereignisse in der großen Welt und in meiner kleinen unsicher machen wollen, wenn ich mit meiner Vernunft und meinem Verstand nicht mehr weiterkomme, wenn ich mit meinen eigenen Kräften am Ende bin, dann will ich nicht verzweifeln. Dann will ich erst recht und allem äußeren Anschein zum Trotz an dir festhalten. Denn dein Wille geschieht und dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen

Herzliche Grüße


Ihr / dein Hans Löhr 

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