Losung: Meine
Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht
der HERR. Jesaja 55,8
Lehrtext: Johannes
sprach zu Jesus: Meister, wir sahen einen, der trieb böse Geister in deinem
Namen aus, und wir verboten's ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber
sprach: Ihr sollt's ihm nicht verbieten. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist
für uns. Markus 9,38-39a.40
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn die Neunmalklugen und Siebengescheiten damals dabei
gewesen wären, als Gott mit dem Urknall die Schöpfung in Gang setzte, dann
hätten sie gesagt: ‚Daraus wird nie was. Ständig entstehen und explodieren
irgendwelche Sonnen. Wie soll aus diesem Chaos jemals Leben hervorgehen? Dieser
Weg, Gott, führt bestimmt in die Irre.‘ Und in der Tat, es hat 9 Milliarden
Jahre gedauert, 9000 Millionen Jahre (!), bis auf unserer Erde die ersten noch
primitiven Lebensformen entstanden. Und dann noch einmal 3.999.800.000 Jahre,
bis die ersten Menschen aufrecht über die Erde gingen. Wir Menschen sind also im
Verhältnis zum Alter des Universums gerade erst „aus dem Ei geschlüpft“. Tja,
Gott ist einen nach unseren Maßstäben weiten Weg gegangen, bis er uns
geschaffen hat. Aber er hat sein Ziel erreicht.
Und jetzt schaue ich einmal das winzig kleine Stück
Menschheitsgeschichte an und auch die vielen Katastrophen, die es seitdem
gegeben hat. Eigentlich ist es unmöglich, dass aus dieser von
Naturkatastrophen, Seuchen, Kriegen und Hungersnöten geprägten Zeit ein Weg bis
zu uns heute führt. Und doch sind alle unsere Vorfahren so alt geworden, dass
sie Nachkommen haben konnten und ich bin einer von ihnen. Und zuletzt schaue
ich auf meine eigene Lebensgeschichte, auf Krankheiten, Unfälle, Gefährdungen
aller Art und wundere mich und bin dankbar, dass Gott seinen Weg mit mir bis zu
diesem Tag gegangen ist und hoffe, dass er ihn noch einige Zeit mit mir gehen
wird.
Ja, Gottes Wege und Gedanken unterscheiden sich gewaltig von
meinen Wegen und Gedanken. Und darum sagt er im Anschluss an das heutige Losungswort:
»Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher
als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.«
Es stimmt schon, »ich verstehe seine Wege nicht, aber er weiß
den Weg für mich« (Dietrich Bonhoeffer).
Gebet: Herr, immer wieder bin ich geschockt, wenn wieder einmal so viele Unschuldige Opfer von
Terroranschlägen werden. Ich bin besorgt über Politiker im Ausland, die eine
gnadenlose Machtpolitik im eigenen Interesse verfolgen. Ich verstehe nicht,
warum in meinem Leben und in dem anderer manches anders kommt, als ich es mir
vorstelle. Aber ändere ich dadurch irgendetwas? Ich will umso mehr dir
vertrauen, dass du weißt, was du tust und wie bisher, so auch jetzt und in
Zukunft einen Weg hast für Himmel und Erde, für deine Menschen und für mich.
Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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