Dienstag, 5. Juli 2016

Wie du dich selbst verstehen kannst. hl

Losung: Deine Hand hat mich gemacht und bereitet; unterweise mich, dass ich deine Gebote lerne. Psalm 119,73

Lehrtext: Paulus schreibt: Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus, dass ihr durch ihn in allen Stücken reich gemacht seid, in aller Lehre und in aller Erkenntnis. 1.Korinther 1,4-5

Liebe Leserin, lieber Leser,

wäre es nicht besser, wir wären Tiere statt Menschen? Du fragst dich, wie ich auf die Idee komme? Das heutige Losungswort hat mich darauf gebracht. Tiere haben uns gegenüber einen gewissen Vorteil. Sie grübeln nicht über den Sinn ihres Lebens. Sie wissen nichts vom Tod. Sie können im Grunde genommen keine Fehler machen. Ihr Instinkt sagt ihnen unablässig, was sie tun sollen, ohne dass sie darüber erst viel nachdenken müssen. Doch dieser Vorteil hat eine Kehrseite. Tiere sind nicht frei. Sie tun, was sie tun müssen. Sie haben keine Wahl- und Entscheidungsfreiheit. Sie können nicht ja sagen oder nein.
Du und ich, wir sind Geschöpfe Gottes wie die Tiere. Aber wir sind in die Freiheit entlassen. So müssen wir das Leben erst noch lernen, nachdem wir auf die Welt gekommen sind. Und deshalb bittet der Mensch im Psalm 119 Gott auch noch um Einsicht, die er braucht, um nach seinen Geboten zu leben. Braucht es dazu Einsicht? Genügt es nicht, dass man Gottes Gebote im Konfirmandenunterricht lernt und dann, ohne lang zu fragen, danach lebt? Nein, das genügt nicht. Als Mensch mit Verstand willst du wissen, warum du so oder so leben, warum du dieses und jenes tun oder lassen sollst. Die Bibel sagt dazu, weil du mit Gottes Geboten am besten fährst. Sich nach ihnen zu richten, hat sich jahrtausendelang bewährt und ist noch immer richtig. Sie sind die Wegweiser durch ein Menschenleben.
Im Lehrtext spricht der Apostel Paulus davon, dass Gott uns in Jesus Christus die Gnade gegeben hat, seine Botschaft zu verstehen. Und warum? Damit ich mich selbst verstehe und in dieser Welt zurechtfinde. Zu diesem Selbstverständnis gehören diese Einsichten:

·         + Ich bin Gottes Geschöpf, von ihm gewollt, geschaffen und gesegnet.
·         + Ich bin Gottes Kind, von ihm geliebt, behütet und umsorgt.
·         + Er sucht mich, wenn ich mich in diesem Leben verirrt habe.
·         + Er führt mich auf dem Pfad der Liebe, damit ich glücklich werde und andere erfreue.
·         + Er zeigt mir den Weg der Versöhnung, auf dem ich mit anderen auskommen kann.
·         + Er vergibt mir, wenn ich vor ihm, meinen Mitmenschen und vor mir selbst versagt habe.
·         + Er steht mir in schweren Stunden bei und gibt mir Kraft, mein Leid zu tragen.
·         + Er erlöst mich durch Jesus Christus aus der Gewalt des Bösen und des Todes.

Das gilt für mich. Das gilt für dich. So jedenfalls verstehe ich seine Botschaft und so verstehe ich mich selbst. Anders gesagt, das ist mein Selbstverständnis, das aber alles andere als selbstverständlich ist. Das ich mir auch nicht selbst sagen kann. Das mir aus Gottes Wort (Bibel) zu-gesagt wird.
Manche meinen, bei Gott und in der Bibel gehe es wie (früher) in der Schule darum, ständig Pflichten zu erfüllen, seine Hausaufgaben zu machen, auch wenn man ihren Sinn nicht versteht und für tadelloses Benehmen Punkte zu sammeln. Aber Gott ist kein Oberlehrer, kein Pfarrer, kein Schiedsrichter, kein Sektenprediger und keine Sittenpolizei. Er ist unser guter Vater im Himmel, der dich und mich liebt. Warum nur ist das für viele so schwer zu verstehen, so schwer anzunehmen?

Gebet: Herr ich danke dir, dass ich mich selbst im Licht deiner Botschaft und des Glaubens verstehen kann. So weiß ich, woher ich komme, wer ich bin, wohin ich gehe und wem ich gehöre. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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