Losung: Es werden
sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden. Psalm 22,28
Lehrtext: Das wahre Licht, das in die
Welt gekommen ist und nun allen Menschen leuchtet, ist Er, der das Wort ist. Johannes
1,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
jetzt in der Advents- und Weihnachtszeit gehen die
Stromrechnungen in die Höhe. Die Dekorationen in den Einkaufszentren, aber auch
in und an den Wohnungen und Häusern kosten ihren Preis. Dass so viele Menschen
jetzt für Festbeleuchtung sorgen, scheint auf ein tieferliegendes Bedürfnis zu
verweisen. Wir haben es in dieser dunklen Jahreszeit alle gern ein bisschen
heller. Einerseits ist das ja auch eine schöne Zeit mit Lichtgirlanden und
Kerzen, mit Tee, Glühwein, Lebkuchen und Christstollen. Und wenn dann noch der
Ofen bullert und man es schön warm hat, ist es so richtig gemütlich.
Andererseits sind die vielen dunklen Stunden auch ein unübersehbarer Hinweis
darauf, dass es in unserer Welt und somit auch in unserem Leben manches gibt,
was finster ist, manchen Schatten, manche Nacht.
Kerzen und elektrisches Licht mögen helfen, diese
andere Seite zu verdrängen. Aber sie können sie nicht aufheben. Um die
Finsternis zu besiegen, braucht es ein anderes Licht, von dem im Lehrtext die
Rede ist.
Als vor gut 150 Jahren in einem Lehrlingsheim in Hamburg eine
Epidemie ausbrach und viele erkrankten und einige starben, hat der Gründer
dieses sogenannten „Rauen Hauses“, Pastor Hinrich Wichern, einen Kranz
aufgehängt und darauf Kerzen gesteckt. Der Kranz war und ist das Zeichen des
Sieges. Und die Kerzen sollten deutlich machen, dass das Licht die Finsternis
besiegt. Zugleich sollten sie aber auch auf den hinweisen, dessen Geburtstag
unmittelbar bevorstand, auf Jesus Christus, das Licht der Welt. So entstand der
erste Adventskranz.
Damals war er mehr als nur Dekoration. Er war ein starkes
Zeichen der Hoffnung und stärkte die Menschen in ihrem Glauben.
Daran will ich denken, solange noch die vier Kerzen brennen,
bis es dann morgen Abend viele Kerzen am Christbaum sein werden und ich ‚singen
und sagen‘ kann:
Gebet: Ich lag in tiefster Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht',
wie schön sind deine Strahlen!
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht',
wie schön sind deine Strahlen!
(Paul Gerhardt, 1653, EG 37,4)
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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