Samstag, 24. Dezember 2016

Frohe Weihnachten, auch wenn…! hl

Losung: Ich glaube, auch wenn ich sage: Ich werde sehr geplagt. Psalm 116,10

Lehrtext: Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8,36

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Ich war in großer Gefahr, doch der Herr hat mir herausgeholfen! Nun sage ich mir: "Werde wieder ruhig! Der Herr hat dir Gutes erwiesen!"  Er hat meine Tränen getrocknet und mich vor dem Untergang bewahrt. Ich glaube und vertraue ihm, auch wenn  ich sagen muss: "Ich stecke in großen Schwierigkeiten!"«. So sagt es der Mensch, von dem der Psalm 116 stammt.  So haben es seitdem viele gesagt. Du vielleicht auch.
„Ich glaube, auch wenn…“ Das macht ja den Glauben aus, dass er kein Schönwetterglaube ist, sondern sich gerade in schwierigen Zeiten bewähren muss. Nicht wenige, die sich den Glauben vom Leib und von der Seele halten, meinen, man müsse erst recht von Gott abfallen, wenn Schmerz und Leid, ja sogar der Tod an die Tür klopfen. Aber ich will ihnen das nicht zum Vorwurf machen. Offenbar hatten sie nie die Chance, glauben zu können. Vielleicht fehlte es ihnen an entsprechenden Vorbildern. Vielleicht orientieren sie sich zu sehr an denen, die in unserer Zeit den Ton angeben und Glauben oder Religion als unzeitgemäß ansehen.
„Ich glaube, auch wenn…“ Das macht ja den Glauben aus, dass aus ihm Widerstandskraft erwächst, wenn einem der Wind ins Gesicht bläst und der Boden unter den Füßen wankt. Wie war das vor rund 70 Jahren? Warum haben damals in dunkelster Zeit, als so viel Leid über die Menschen hereinbrach: Krieg, Bomben, Flucht, Hunger, Vertreibung, Gefangenschaft…, warum haben damals so viele wieder Zuflucht genommen zum Glauben und damit auch zu Gott? Warum haben sich nach dem Anschlag in Berlin so viele Menschen in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche zu einem Trauergottesdienst versammelt, unter ihnen die Spitzen unseres Staates?
Der Glaube bewahrt mich davor, vor dem Bösen zu kapitulieren. Er verleiht mir eine Sprache, wenn mir auch sonst die Worte fehlen. Aus ihm wächst immer wieder neuer Lebensmut. Und darum gilt auch:
„Ich will und werde leben, auch wenn ich weiß, dass ich sterben muss.“
„Ich werde heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen, auch wenn morgen die Welt untergehen sollte.“
„Ich werde auch heuer wieder Weihnachten feiern, auch wenn Terror dieses Fest überschattet.“
Und warum?
Weil dieses „Auch wenn“ schon immer die richtige Einstellung war; denn sonst wäre alles sinnlos.
Weil ich mir die Hoffnung nicht nehmen lasse.
Weil meine Hilfe im Namen des Herrn steht, der Himmel und Erde gemacht hat, und meine Zeit in seinen Händen.
Weil:
 In der Nacht von Bethlehem, da ist ein Kind geboren,
Gottes Liebe kam zu uns, wir sind nicht mehr verloren:
Jesus, Heiland der Welt! Jesus, Heiland der Welt.


1 Endlich ist die Dunkelheit bezwungen.
Gottes Licht ist zu uns durchgedrungen.
Endlich ist die Nacht vorbei
und endlich werden Menschen frei;
das Ende wird zum Anfang: Gott ist da!

2 Weinende, die sollen nicht mehr weinen.
Mutlosen soll neue Hoffnung scheinen.
Einsame sind nicht allein,
denn Gott will auch bei ihnen sein,
das Leben ist erschienen: Gott ist da!

3 Wer du bist, Gott will auch dir begegnen.
Er will jetzt dein ganzes Leben segnen.
Lass ihn in dein Leben ein,
denn du sollst seine Wohnung sein,
sein Licht wird dich erfüllen: Gott ist da.

 In der Nacht von Bethlehem, da ist ein Kind geboren,
Gottes Liebe kam zu uns, wir sind nicht mehr verloren:
Jesus, Heiland der Welt! Jesus, Heiland der Welt.

Frohe Weihnachten!

Ihr / dein Hans Löhr 

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