Losung: Ich will die Zerstreuten sammeln und will
sie zu Lob und Ehren bringen in allen Landen, wo man sie verachtet. Zefanja
3,19
Lehrtext: Jesus sah die große Menge; und sie
jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Markus
6,34
Liebe Leserin, lieber Leser,
zur Zeit erleben wir in vielen Ländern, wie sich die
Gesellschaft spaltet und die Einheit gefährdet ist. In den USA stehen sich die
Anhänger und Gegner des gewählten Präsidenten Trump in gleichstarken Blöcken unversöhnlich
gegenüber. In England sind es die Befürworter und Gegner des Brexit, des
Austritts Großbritanniens aus der europäischen Gemeinschaft. Ähnliche Risse
gehen durch Italien, Frankreich und die Niederlande. Und auch in unserem Land
droht die Gesellschaft zu zerfallen, wenn neue Parteien die Unzufriedenen
sammeln und das „Projekt Europa“ bekämpfen, das, bei allen Schwächen, über
einen langen Zeitraum für Frieden und Wohlstand gesorgt hat. Wer weiß wie unser
Land, wer weiß wie die Welt in einem Jahr aussieht, wenn in verschiedenen
Ländern entscheidende Wahlen stattgefunden haben.
Beim Propheten Zephanja sagt Gott im heutigen
Lehrtext, dass er die Zerstreuten aus den Israeliten sammeln und wieder zu
Ehren bringen will. Es waren verhängnisvolle politische Entscheidungen, die
dazu geführt hatten, dass der Staat Juda und mit ihm die Hauptstadt Jerusalem
zerstört und viele Menschen in alle Winde zerstreut wurden. Inzwischen haben
die Juden wieder einen Staat, aber keinen Frieden. Und das liegt nicht zuletzt
an ihren „Hirten“, also an den politischen Führern, die zur Versöhnung und zum
Ausgleich mit den Palästinensern nicht in der Lage sind. Leider mangelt es auch
der Gegenseite an „Hirten“, die zu einer klugen Friedenspolitik fähig wären.
Schaut man auf die Politik, hat man allen Grund, die
Stirn in Sorgenfalten zu legen. Aber als Christen haben wir noch einen anderen
Blick. Die Bibel ermuntert uns, auf Gott zu schauen und auf Jesus Christus,
unseren Hirten. Er ist es, der seine Menschen, der die Herde zusammenhält. Er spaltet
nicht, sondern eint. Ihm kann ich mich anvertrauen, weil er den Weg kennt und
auch die Verlorenen nicht im Stich lässt, sondern sucht und zurück bringt.
Mögen wir auch starke Unterschiede aufweisen in
unserer Lebensführung, in unseren politischen Einstellungen, in unserer
gesellschaftlichen Stellung, in unserer Konfession, was unseren Geschmack
betrifft, unsere Ängste und Freuden…. – Uns, die wir so verschieden sind, eint
der Glaube an Gott und das Vertrauen auf unseren Hirten Jesus Christus.
Gebet: Herr, auch wenn wir in dieser Welt nur
eine kleine Herde sind, die dir nachfolgt, so bist du doch der Hirte aller
Menschen. Darum bitte ich dich, dass du dich auch aller annimmst, damit wir
gemeinsam eine Zukunft haben und tun, was dem Frieden dient. Amen
Herzliche Grüße
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