Losung: Als
die wieder aufgebaute Stadtmauer Jerusalems eingeweiht wurde,
erfüllte Gott die Bewohner der Stadt mit großer Freude; und auch die Frauen
und die Kinder freuten sich. Und noch von ferne war die Freude Jerusalems zu
hören. Nehemia 12,43
Lehrtext: Paulus
schreibt: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich:
Freuet euch. Der Herr ist nahe! Philipper 4,4.5
Liebe
Leserin, lieber Leser,
du und ich,
wir beide, sind verantwortlich für unsere Stimmung. Sind verantwortlich,
wie wir drauf sind. Wir sind keine Marionetten und Opfer biochemischer
Prozesse, sondern können uns wehren gegen schlechte Laune,
Niedergeschlagenheit, Ärger – ja und auch gegen Depression (siehe Nachtrag
weiter unten). Wir sind verantwortlich dafür, dass wir unsere Mitmenschen nicht
mit unserer Übellaunigkeit belästigen und ihnen das Leben damit schwer
machen. Und nein, wir haben keine Ausreden.
Aber ist das denn so einfach? Nein, einfach ist es nicht, aber
möglich. Dazu gehört, dass ich jeden Tag erst einmal so anfange, dass ich Gott
danke für das Viele, was trotz allen Widrigkeiten gut ist. Es ist doch schon
mal gut, dass ich diesen Tag überhaupt erleben darf. Zahllose Menschen sind in
dieser Nacht überall auf der Erde gestorben. Du nicht. Du darfst wieder das
Licht der Sonne sehen, auch wenn es manchmal durch die Wolken von Sorgen und
Leid scheint. Vielleicht bist du krank. Aber das betrifft nur einen Teil deines
Körpers, auch wenn du insgesamt darunter leidest. Andere Teile sind gesund. Oft
sind es die fünf Sinne, die nach wie vor funktionieren: Sehen, hören, riechen,
schmecken tasten. Damit hast du Zugang zu deiner Welt und zu den Menschen,
die dir wichtig sind.
Jedenfalls kannst du etwas dafür tun, dass deine Stimmung nicht im
Keller ist. Und das Danken ist dabei die wohl beste Medizin. Du kannst dir auch
gegen chronische Schwermut und Angstzustände Psychopharmaka verschreiben
lassen. Gott hilft auch durch Ärzte und Medikamente. Du kannst dich
überwinden und bei jedem Wetter täglich an die frische Luft gehen. Du kannst
etwas lesen, was dich aufbaut oder ablenkt. Kannst Musik hören, die dir gut
tut. Kannst singen, malen, basteln, tanzen, backen, übers Wochenende verreisen,
dich mit Kindern abgeben und andere besuchen, die sich darüber freuen. Du
hast ganz viele Möglichkeiten, etwas für dich zu tun, statt dich gehen und
hängen zu lassen und immer unausstehlicher zu werden. Und du kannst dich
mit deinem Glauben beschäftigen, kannst beten, in der Bibel
lesen, ein Lied auswendig lernen, ausgewählte Sendungen auf Bibel-TV
ansehen, auf Zeit in der Gemeinde mitarbeiten, einen Hauskreis besuchen
und vieles andere mehr.
Wir beide, du und ich, sind dafür verantwortlich, wie wir drauf
sind. Und als Christen haben wir gute Gründe froh zu sein. Wenn ich
merke, dass ich genervt bin, weil mein gebrochenes Handgelenk noch immer
zwickt, dann sage ich mir: ‚Na schön, wenn's noch weh tut, ist das immerhin ein
Hinweis, dass du noch da bist.‘ Stimmt schon, das ist banal. Aber es wirkt. Und
darauf kommt es an.
Und welche sind die guten Gründe, froh zu sein? Wenn ich mir klar
mache, was Gott bisher in meinem Leben alles gut gemacht hat, womit er mich
gesegnet hat, wie er mir durch schwere Zeiten hindurch geholfen hat, wie viel
Freude ich schon erleben durfte. Wenn ich mir klar mache, dass er für mich
da ist, Tag und Nacht, immer und überall (Lehrtext). Wenn ich mir sagen
lasse, dass ich von ihm gewollt und geschaffen bin als sein Kind. Wenn ich ihn
in Jesus entdecke, als meinen barmherzigen Vater, dem ich alles, was ich bin
und habe verdanke. Der mir alles schenkt, weil er mich liebt. - Das und
noch mehr sind gute Gründe froh zu sein.
Ja, manchmal freue ich mich über meinen Gott. Doch
es muss ja nicht immer gleich überschäumende Freude sein. Es ist doch
auch so schon ein großes Geschenk, wenn ich einfach nur froh und
dankbar sein kann.
1) Freuet
euch, ihr Christen alle,
freue
sich, wer immer kann;
Gott hat
viel an uns getan.
Freuet
euch mit großem Schalle,
dass er
uns so hochgeacht,
sich mit
uns befreundt gemacht.
Refr.:
Freude, Freude über Freude:
Christus
wehret allem Leide.
Wonne,
Wonne über Wonne:
Christus
ist die Gnadensonne. Halleluja
Gebet:
Herzliche
Grüße
Hans Löhr
Nachtrag: Zum Thema
Depression, siehe nachstehenden Kommentar einer Leserin. Ich denke, sie hat
recht. Ich will mich entsprechend korrigieren. Nein, einer schweren
Depression kommt man mit dem, was ich geschrieben habe, nicht bei.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog: <http:// glaubenswachstum.blogspot.com/
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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AntwortenLöschenIch finde, Sie machen es sich ein wenig einfach, wenn Sie schreiben, dass man sich auch als depressiver Mensch, nur aufraffen muss, rauszugehen, seinen Hobbies nachzugehen, sich um seinen Glauben zu kümmern usw. Ein Mensch mit schweren Depressionen kann das nicht. Er möchte es so gerne, aber er kann es einfach nicht! In meinen schlimmen Zeiten war das (Über)Leben an sich schon anstrengend und Überwindung genug.
AntwortenLöschenIch lese Ihre Auslegungen sehr gerne, und in meinen leichten Depressionszeiten haben mir Ihre Erklärungen oft auch geholfen. Aber heute bin ich enttäuscht. Hätte ich Ihren heutigen Text in einer meiner schweren Depressionen gelesen, hätte mir das keinen Mut gemacht, im Gegenteil, ich hätte mir gedacht: Wenn selbst ein Pfarrer sagt, es liegt an dir, wie du dich fühlst, aber du schaffst es nicht, dann bist du des Lebens nicht mehr wert.
Ich werde Ihre Auslegungen weiterhin lesen, denn wie gesagt, oft geben sie mir Kraft. Aber das musste ich jetzt loswerden. Mit freundlichen Grüßen, Monika
Liebe Monika,
AntwortenLöschenvielen Dank für Ihren Kommentar. Ich gebe Ihnen recht, für Menschen mit schweren Depressionen ist diese Losungsauslegung keine Hilfe. Aber vielleicht möchten Sie mir schreiben, ob es in einem solchen Fall andere Hilfsmöglichkeiten gibt oder ob ein Mensch mit einer schweren Depression völlig hilflos ist. Ich kenne mich da nicht aus und werde deshalb meine Auslegung entsprechend ergänzen.
Herzliche Grüße und alles Gute!
Hans Löhr