Freitag, 30. November 2018

Neues wagen – Eine Geschichte hl

​​Losung: Wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang. 5.Mose 28,1.6 

Lehrtext: Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Makedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Makedonien und hilf uns! Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Makedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen. Apostelgeschichte 16,9-10 

Liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal ist es ein Traum, manchmal eine innere Stimme, manchmal ein Fingerzeig, der dich bewegt, etwas zu tun, was du bisher noch nicht getan hast. Wenn du dein Leben durchgehst, wann und wo hast du so etwas erlebt? Wann und wo bist du herausgerufen und herausgefordert worden, etwas Neues zu wagen?
     Mir ist folgendes Beispiel eingefallen. Ich war erst kurz in der damals noch neuen Gemeinde, nicht ganz zwei Jahre, und unzufrieden mit dem traditionellen Kindergottesdienst, den ich vorgefunden hatte. Es war das Jahrzehnte alte Konzept, nach dem fast alle Gemeinden gearbeitet haben und das von Kindern und ihren Eltern kaum noch Zuspruch bekam. 5-10 Kinder im Kindergottesdienst – was für ein ein Armutszeugnis! Das lag nicht an den Mitarbeitenden, die sich nach Kräften bemüht haben. Es lag an der Unfähigkeit der Landeskirche, das Problem zu erkennen und etwas dagegen zu unternehmen.
     Damals hatte ich von einem neuen Konzept gelesen, das in den USA entwickelt worden ist und in einer Gemeinde der badischen Landeskirche erfolgreich umgesetzt wurde. Das wollte ich in unserer Landgemeinde auch versuchen. Also habe ich mit jener Gemeinde Kontakt aufgenommen und das Konzept bei einer Gemeindeversammlung vorgestellt . Am Schluss habe ich dann gefragt, wer denn nun bereit sei, es mit mir umzusetzen. 
     Zunächst rührte sich keine Hand. Dann meldete sich schüchtern eine Frau, die sowieso schon im Kindergottesdienst mitarbeitete.  Eine Frau. Dabei hätte ich mindestens zehn Mitarbeitende für dieses Konzept gebraucht. Jetzt musste ich mich blitzschnell entscheiden: Was sollte ich tun? Sollte ich mir selbst sagen: ‚Diese Gemeinde ist zu Innovationen nicht bereit. Mach die übliche, traditionelle Gemeindearbeit und schau, dass du möglichst schnell eine aufgeschlossenere Gemeinde findest.‘ Oder sollte ich die massive Enttäuschung runterschlucken und mit der einen Mitarbeiterin beginnen? Doch ich war zu sehr überzeugt von dem neuen Konzept, als dass ich es gleich aufgeben wollte. Also habe ich in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder dafür geworben. Und dann starteten wir den Versuch. Sechs Wochen später hatten wir 15 Mitarbeitende und 50 Kinder im Kindergottesdienst.
     Im Nachhinein glaube ich, dass Gott es war, der den Zeigefinger jener Frau in die Höhe gezogen hatte. Das war sein Fingerzeig für mich. Gott sei Dank habe ich ihn wahrgenommen und bin ihm gefolgt. Das war der Beginn, weiterer innovativer Projekte in unserer Gemeindearbeit bis hin zu unserem zeitgemäßen Lichtblickgottesdienst, der alle 14 Tage von 200-300 Leuten aus dem Landkreis besucht wird. Das war auch die Voraussetzungen, dass ich im Jahr 2010 damit begonnen habe, diese Losungsauslegungen zu schreiben.
     Manchmal ist es ein Traum, manchmal eine innere Stimme, manchmal ein Fingerzeig, der dich bewegt, etwas zu tun, was du bisher noch nicht getan hast. Das gilt für dein Privatleben, für das Berufsleben wie für die Gemeindearbeit. Es gibt keine Garantie, dass du immer die richtige Entscheidung triffst und erfolgreich sein wirst. Aber nur wer etwas wagt, kann auch gewinnen. Und eine Niederlage ist weniger schlimm als das Eingeständnis, es nie probiert zu haben.
     Als die Jünger Jesus auf den Wellen des Sees Genezareth sahen, blieben sie alle im Boot hocken bis auf Petrus. Sein Vertrauen zu Jesus war groß genug, auf dem Wasser zu ihm zu gehen. Man kann nicht sein Leben lang hocken bleiben. Man muss auch mal das Boot verlassen und mit Gottvertrauen etwas Neues beginnen.    

Gebet: Herr, in deinem Namen will ich mein Leben wagen. Will offen sein für Bekannte und Fremde. Will Neues lernen und mich von Altem verabschieden. Will die Haltegriffe loslassen, den Sicherheitsgurt öffnen, mein „Boot“ verlassen und dir entgegengehen. Und dann will ich nicht auf den Wind und die Wellen schauen, die mir Angst machen, sondern auf dich, der du der Herr auch über den Wind und die Wellen in meinem Leben bist. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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