Losung: Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse. Prediger 12,14
Lehrtext: Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Matthäus 5,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
warst du schon mal vor Gericht? Ich erst ein einziges Mal vor bald 40 Jahren. Ich bekam einen Bußgeldbescheid, weil ich über eine rote Fußgängerampel gefahren sei. Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen und so legte ich Widerspruch ein. Die Sache landete vor Gericht. Ich ging ohne Rechtsanwalt hin, weil ich fest davon überzeugt war, dass ich recht hatte. Die Gegenpartei war ein Polizist, der den Verstoß beobachtet haben wollte. Und so stand Aussage gegen Aussage. Der Richter sagte: "Ich glaube dem Polizisten, der den Verkehr beobachtet hat, mehr als Ihnen." Das war's. Ich bezahlte die Geldbuße und ließ es dabei bewenden. Damals habe ich gelernt, vor Gericht kommt es nicht darauf an, ob du deiner Meinung nach Recht hast, sondern ob du Recht bekommst.
Ob ich noch einmal vor Gericht landen werde? Die Losung sagt ja: "Alles was du getan hast, es sei gut oder böse, wird noch einmal vor Gott, dem großen Richter, verhandelt."
So wie man sich das im Alten Testament vorgestellt hat, glaube ich es nicht. Erstens wird, wenn es denn ein Jüngstes Gericht geben wird, nicht Gott, sondern Jesus der Richter sein. Zweitens muss ich dann keine Angst vor irgendeiner Strafe haben. Falls wirklich einmal alle meine Gefühle, Gedanken und Taten offengelegt werden, meine bekannten und verborgenen, dann werde ich mich nicht wenig schämen. Das ist Strafe genug. Denn letzten Endes zählt vor jenem Gericht nicht, was ich gefühlt, gedacht und getan habe, sondern was Jesus getan hat. Das wird dann mir gutgeschrieben und dir auch. Die Bibel nennt das „Rechtfertigung“.
Und wenn es wortwörtlich nach dem Lehrtext ginge, hätte ich auch keine Chance, jemals Gott zu schauen. Aber auch da geht es nicht nach meinem Herzen, sondern nach dem von Jesus. Er wird seines zugunsten meines in die Waagschale legen. Und dann werde ich in ihm Gott schauen in seiner ganzen Güte und Herrlichkeit. Und du natürlich auch. Da bin ich sicher.
Gebet: Herr, so viele Menschen hatten vor dir oder ihren Göttern Angst, dass sie wegen ihrer Fehler und Schuld bestraft werden könnten. Aber nicht du hast ihnen diese Angst eingejagt, sondern da waren andere, die damit Geschäfte gemacht und die kleinen Leute gefügig gemacht haben. Sie haben sich über die Seelen der Mitmenschen jene Macht angemaßt, die nur dir zusteht. Doch du zeigst mit deiner Menschenliebe, dass niemand vor dir Angst haben muss. Du selbst nimmst ja alles auf dich und sprichst uns frei. Nun können wir leben ohne Furcht und schlechtes Gewissen. Dafür danke ich dir. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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