Losung: Wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. Jesaja 26,9
Lehrtext: Der Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit. 2.Korinther 9,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
am 5. Dezember wurde Eberhard Jüngel, einer der
großen evangelischen Theologen des letzten Jahrhunderts, 86. Obwohl ich nicht
bei ihm studiert hatte, konnte ich ihn später ein paar Mal zu einem Gespräch treffen.
Einmal sagte ich zu ihm, dass meines Erachtens Liebe und Gerechtigkeit die beiden
Pole des Glaubens seien. Ich rechnete fest mit seiner Zustimmung. Doch er sagte:
„Herr Löhr, das ist doch kein Gegensatz. Gottes Gerechtigkeit ist seine Liebe.“
Darüber
musste ich erst einmal nachdenken. Aber dann wurde mir klar, ja, er hat recht. Gottes
Liebe und Gerechtigkeit in der Bibel kann man nicht als etwas Verschiedenes
betrachten. Das wird nicht zuletzt daran deutlich, wie Jesus mit den Menschen seiner
Zeit umgegangen ist.
Also
kann ich die Losung heute auch so lesen: „Herr, wenn deine Gerichte über die
Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Liebe.“ Und der Lehrtext
heißt dann so: „Gott wird euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen
die Früchte eurer Liebe.“
Anders gesagt, er legt diesen Samen in mein Herz und segnet mich, dass seine Liebe in mir wachse und Frucht bringe. Daraus folgt für mich: Meine Liebe ist immer Same und Frucht seiner Liebe. Nicht ich bin aus mir heraus so edel, dass ich nach meinem Willen und meinem Vermögen andere liebe. Er ist es, der in mir wirkt „das Wollen und das Vollbringen“ (Philipper 2,13). Er tut das auch, ohne dass ich ihn darum bitte. Er tut das auch bei Atheisten und Anhängern anderer Religionen. Aber da ich nun mal aus der Bibel um das Geheimnis der Liebe weiß, öffne ich mich ihm voll Vertrauen, dass er in mir wirke und ich fähig werde, seine Liebe anderen weiterzugeben.
Gebet: Gütiger Gott
und barmherziger Vater, aus dir fließt alle Liebe, die wir Menschen füreinander
haben. Und auch alle Liebe, die ich von anderen empfangen habe, kam von dir. Lass
mich dein Feld sein, dass du in mir diesen Samen säst und mich segnest, damit
er wachse und Frucht bringe. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Danke für diese Auslegung. Sie lässt mich wieder durchatmen.
AntwortenLöschenElisabeth