Losung: Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Maleachi 3,20
Lehrtext: Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben. Johannes 1,11-12
Liebe
Leserin, lieber Leser,
wer schon mal die antiken Stätten Ägyptens besucht hat, dem ist die geflügelte Sonne (Losung) auf Schritt und Tritt begegnet. Man sieht sie an den Türbalken der Tempeltüren oder als Amulett des Pharao Tut-Ench-Amun. In der Religion der alten Ägypter war die geflügelte Sonne das Symbol für Schutz und Segen wie auch bei den Hethitern und Assyrern.
Dieses eindrucksvolle Zeichen ist auch in
die Bibel eingewandert so zum Beispiel in das Buch Maleachi, aus dem die
heutige Losung kommt. Überall, wo in der Bibel die Flügel als Merkmale unseres
schützenden Gottes erscheinen, erinnern sie an ihre Herkunft aus der
ägyptischen Religion.
Vieles in der Bibel hat seine Vorbilder in
anderen und älteren Religionen. Vieles ist aber auch einzigartig, vor allem
Jesus, das Kind aus dem Stall und der Mann am Kreuz. Er ist für mich die „Sonne
der Gerechtigkeit …“, von der wir im gleichnamigen Lied singen: „… gehe auf zu
unserer Zeit; brich in deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann. Erbarme
dich, Herr.“ (Christian
David 1728, EG 263 Vers 1)
»Er kam in sein Eigentum«, heißt es im Lehrtext.
Er kam auf und in seine Welt. Doch in der Herberge wollte man ihn nicht
aufnehmen, wie die Weihnachtsgeschichte sagt. Aber er ist nicht empört oder
beleidigt in den Himmel zurückgekehrt, sondern hat es unter den Menschen, die
ihn abgelehnt haben, ausgehalten und hat sie ertragen bis heute. Für ihn waren sie "die Seinen", seine Brüder und
Schwestern, also Gottes Kinder wie er eines ist. Und das sind wir bis heute.
Mir ist schon klar, dass Johannes, aus
dessen Evangelium der Lehrtext kommt, das exklusiv, also ausschließend gemeint
hat. Für ihn sind nur die Gottes Kinder, die Jesus auch auf- und annehmen und
an ihn glauben. Für Jesus nicht. Er schließt niemand aus und weist niemand ab. Warum
auch? Dass jemand ihn nicht kennt oder nicht an ihn glaubt oder gar zurückweist,
ist für ihn noch lange kein Grund genauso zu reagieren. Welche Kraft hat schon
der Unglaube gegen seine Gnade? Welche Macht hat schon die Sünde gegen seine Liebe? Und auch für die, die ihn nicht kennen, ist er Gottes Segen.
Er selbst ist Gottes Sonne, von der er sagt: »Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute. (Matthäus 5,45)« Dieses Licht scheint dir und mir bis heute und allen anderen auch.
Gebet: Herr, du bist nicht das Licht der Kirche, sondern das Licht der Welt. Du bist nicht die Sonne über den Frommen, sondern über allen. Du beschützt und liebst nicht nur die, die dich lieben, sondern die anderen auch. Dafür will auch ich dich lieben so gut ich kann. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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