Losung: Siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken wird. Jesaja 65,17
Lehrtext: Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel
so auf Erden. Matthäus 6,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
was
für ein Versprechen, das der Prophet Jesaja in Gottes Namen macht! (Losung) Mehr geht
einfach nicht. Noch einmal alles neu machen, damit sagt die Bibel, dass Gottes Möglichkeiten
grenzenlos sind. Ihn kann nichts und niemand hindern zu tun, was er will. Nur
ich setzte meinem Glauben Grenzen mit meinem Verstand, meinem Zweifel und meinem
Unglauben. Doch darum geht es meines Erachtens gar nicht. Worauf es ankommt,
ist nicht so sehr, was ich glauben
kann, sondern dass ich vertraue.
Mein Eindruck ist, dass viele in einem
verkopften Glauben stecken bleiben, dass sie also sagen: „Ich glaube, dass es
den allmächtigen Gott gibt“ so wie andere sagen „Ich glaube, dass es das
fliegende Spaghettimonster gibt“. Aber was ist damit schon gesagt?
Gott gibt es nicht, jedenfalls nicht so, wie es den Bodensee gibt. Gott gibt sich. Das haben wir erst vor ein paar
Tagen an Weihnachten gefeiert. Und ich glaube auch nicht an Gott in dem Sinn,
dass ich ihn fürwahr halte. Ich glaube so,
dass ich ihm vertraue, mich ihm ganz und gar anvertraue.
Deshalb ist meiner Meinung nach ein
Gespräch darüber, ob es Gott gibt oder nicht sinnlos. Du kannst ihn nicht
dingfest machen. Er ist kein nachprüfbares, geschichtliches Ereignis. Du
findest ihn auch nicht in einzelnen Bibelversen. Gott begegnet dir nicht in
Buchstaben, sondern im Glauben der Menschen, von dem die Bibel erzählt. Manche
haben auch heute ein Ohr für diesen Glauben, einen Sinn, ein Gespür. Sie werden
von ihm geradezu überwältigt. Andere nicht.
Für mich macht nur ein Reden von Gott
Sinn, das mich unmittelbar betrifft. Das mich im Innersten berührt und mein
Leben beeinflusst. Für mich macht nur ein Reden von Gott Sinn, bei dem ich
nicht von irgendeinem höheren, abstrakten Wesen schwafle, sondern konkret
werde. Und konkret reden kann ich von ihm wie er mir in Jesus Christus
begegnet.
In ihm ist Gott erkennbar geworden, ist er
ein Mensch geworden. In ihm hat er sich denen zugewandt, die seine Liebe
brauchen, den Armen und Kranken zuerst, den Kindern, den Erniedrigten und
Untröstlichen und allen, die sich und anderen weh getan haben. In ihm hat Gott
gelitten. In ihm ist er gestorben und auferstanden.
So kommt sein Reich zu dir und zu mir (Lehrtext). So hat er durch
Jesus eine neue Glaubenswelt geschaffen, in der Freude und Barmherzigkeit
regieren, Friede, Güte und grenzenlose Liebe. Sie ist die Gegenwelt zu unserer
Menschenwelt. Diesem und nur diesem Gott vertraue ich. Zu ihm kann ich kommen
wie ich bin, mit meinen Anliegen und Sorgen. Von ihm bekomme ich jeden Tag neue
Kraft für meine Herausforderungen. In ihm bin ich geborgen im Leben wie im
Sterben.
Die meisten Christen aber, so mein
Eindruck, können damit nichts anfangen. Sie kriegen Gott und Jesus Christus
einfach nicht zusammen. Für sie thront der Allmächtige weit weg über den Wolken
im Himmel und beobachtet die Menschen, ob sie denn auch ja alles richtig
machen.
Während ich diesen Text schreibe, kommt eine Nachricht mit der Frage, ob ich denn nie zweifle. Doch, ich zweifle - an mir und an der Kraft meines Gottvertrauens. Und darum bete ich:
Gebet: Herr, dir vertraue ich. Aber du kennst mich und weißt, dass ich mich darauf nicht verlassen kann. Da sind so viele Dinge, die mich verunsichern und erschüttern können. So hoffe ich auf dich, dass du mein Vertrauen beschützt und es mir erhältst. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Lieber Herr Löhr,
AntwortenLöschenIch denke mit der heutigen Losungsauslegung komme ich auf die richtige Spur.
Trotzdem ist es mir teilweisemzun hoch und ich verstehe es nicht obwohl ich es gern verstehen will.Läuft es zum Schluss darauf hinaus, dass es eine Art positives Denken ist, und diese Art Freude, Barmherzigkeit und Frieden deuchten Jesus in seiner reinsten Form gelebt wurde. Und das der Glaube an diese Geisteshaltung als Glauben an Gott bezeichnet werden kann oder wie darf ich es verstehen.
Danke
Richard
Lieber Richard,
AntwortenLöschenpositives Denken? Naja, unter diesem Begriff kann man viel subsumieren. Ich möchte es lieber so sagen:
Reich Gottes (= Himmelreich) ist der Bereich, wo Gottes Heilswille geschieht und erlebt wird. Also wo Jesus zu seiner Erdenzeit war, da war zugleich das Reich Gottes. Man kann sich das so vorstellen wie wenn auf einer dunklen Bühne der Scheinwerferkegel auf eine Person gerichtet ist, und überall, wo sie hingeht, wird es hell. Wo Jesus war, da wurden Menschen an Leib und Seele gesund, froh, satt und frei. Da erfuhren sie Anerkennung, Wertschätzung und Zuwendung. Da fielen Steine von ihren Herzen, Lasten von ihren Schultern und die Angst verschwand aus ihrem Gewissen. Mit einem Wort, wo er hinkam, da erlebten die Menschen, dass sie Gottes Kinder sind, von ihm bedingungslos geliebt, gesegnet und beschenkt. Zu wem er kam, zu dem kam der barmherzige und gütige Gott.
Wer heute ihm vertraut, der lebt mitten in dieser manchmal so kalten und dunklen Welt im Lichtkegel von Gottes Reich. Der kann seinen Frieden (= Schalom) und seine Nähe spüren. Der bleibt in Gott und Gott in ihm. Der lebt zwar noch in dieser vergänglichen Welt und muss sein Leid tragen, wie auch Jesus sein Leid getragen hat. Doch er ist damit nicht allein. Gott geht mit ihm durchs finstere Tal und führt ihn wieder hinaus.
Für mich war entscheidend, dass ich die Frage, ob es Gott gibt oder nicht hinter mir gelassen habe. Ich habe einfach damit angefangen ihm, wie er mir in Jesus begegnet, zur vertrauen und lebe in dem Glauben, dass er da ist, wo ich bin. Und ich habe manche Fragen, auf die ich keine Antwort weiß, offen gelassen, so zum Beispiel die Frage, warum es das Böse und das Leid in dieser Welt gibt. Stattdessen bitte ich in Jesu Namen: „Erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.“
Lieber Richard, ich habe mit meinen dürren und missverständlichen Worten versucht, eine Antwort auf Ihren Kommentar zu geben. Ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist. Falls nicht, können Sie mir gerne noch einmal schreiben.
Seien Sie behütet!
Ihr Hans Löhr
Lieber Herr Löhr,
AntwortenLöschenDanke für die Antwort. Ich muss es mir noch öfters durchlesen. Insgesamt glaube ich bin ich Dank Ihnen und Gott auf einem guten Weg und das Leben wird für mich heller.
Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch und ein gutes, mit Gottes Hilfe
strahlendes Jahr 2021.
Richard
Lieber Herr Löhr,
AntwortenLöschenDanke für die Antwort. Ich muss es mir noch öfters durchlesen. Insgesamt glaube ich bin ich Dank Ihnen und Gott auf einem guten Weg und das Leben wird für mich heller.
Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch und ein gutes, mit Gottes Hilfe
strahlendes Jahr 2021.
Richard