Montag, 7. Dezember 2020

Innerer Friede hl

Losung: Die Verständigen werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Daniel 12,3 

Lehrtext: So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! 2.Korinther 5,20 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

"Komm schon, versöhne dich wieder mit deiner Schwester. Mach's wenigstens mir zuliebe!" Vielleicht hast du solche ähnlichen Sätze in deiner Kindheit gehört, vielleicht sogar als erwachsener Mensch. Das hat dann wohl bedeutet, dass du einlenken und mit dem Bocken und Streiten aufhören solltest. 

Warum aber soll ich mich mit Gott versöhnen lassen? Streite ich denn mit ihm? Paulus hat das getan, als er die ersten Christen bis aufs Blut verfolgt hat. Aber die Christen in Korinth doch nicht, denen er diese Sätze aus dem Lehrtext schreibt; und du nicht und ich auch nicht.

Vielleicht meint Paulus ja, dass auch die Sünde so etwas wie eine Kriegserklärung gegen Gott sei. Und dass die Versöhnung voraussetzt, dass man sein Versagen einsieht, bereit ist, um Entschuldigung zu bitten und die von Gott  ausgestreckte Hand der Vergebung ergreift.

Das legt zumindestens dieser Vers nahe, der dem heutigen Lehrtext vorausgeht und in dem es heißt: "Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung."

Anders gesagt: Jesus ist die Versöhnungshand Gottes, die er der ganzen Welt (!) reicht. Von seiner Seite aus ist die Versöhnung, die Aussöhnung erfolgt und der Friede beschlossen. Jetzt also kommt es auf mich an, dass ich meinen falschen Stolz ablege, mein Versagen einsehe und seinen Frieden annehme.

Na ja, so sind halt die speziellen Gedanken des Paulus von vor 2000 Jahren. Ich denke nicht mehr so. Anders als er kenne ich die Evangelien, in denen mir Jesus und in ihm der barmherzige Gott begegnet. Ja, ich glaube auch, dass Gott mir seine Friedenshand reicht, aber nicht, damit ich mit ihm Frieden schließe, sondern mit mir selbst. Ich soll mir mit seiner Hilfe selbst vergeben und mich mit mir selbst versöhnen können. Als ein solcher Mensch, der durch den Glauben inneren Frieden gewonnen hat, kann ich auch mit anderen auskommen und mich mit ihnen aussöhnen. Das ist sein Geschenk, da Christus sagt: "Meinen Frieden gebe ich euch."

Gebet: Herr, du kennst meine innere Unruhe und auch meinen inneren Unfrieden. Du kennst meine versteckten Aggressionen und Abneigungen. Wenn ich sie schon nicht überwinden kann, so kann ich sie doch mit deiner Hilfe besser kontrollieren. Dazu brauche ich deinen Frieden. Ich zähle auf dich. Amen

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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