Samstag, 19. Dezember 2020

Tröstende Sprachbilder hl

Losung: Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten. Psalm 139,16 

Lehrtext: Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Lukas 10,20 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

wie anders soll ich Gottes Zuwendung zu mir beschreiben als mit menschlichen Bildern so wie es auch die Menschen in der Bibel getan haben. Natürlich weiß ich, dass Gott kein Buch hat und auch keinen Füller. Für den, der den Psalm 139 verfasst hat, hatte Gott eine Schriftrolle aus Papyrus, da es damals keine gebundenen Bücher gab wie wir sie kennen. Luther hat dann das Wort Schriftrolle mit Buch übersetzt. Und unsere Nachfahren sagen vielleicht einmal: „Alle meine Tage waren in deine ‚Cloud‘ geschrieben“, also auf die grenzenlosen Speichermedien der Computerserver im Himmel.

     Was ich damit sagen will? Wir brauchen solche Sprachbilder, die die Kraft haben zu trösten sowie auch Jesus Gleichnisse verwendet hatte, die die Kraft haben, dass Menschen zu Gott Vertrauen fassen. Ein solches Sprachbild ist das Buch, in das auch die Tage bereits geschrieben sind, die noch vor mir liegen (Losung). Ich finde den Gedanken tröstlich, dass Gott meinen Weg kennt auch den, den ich erst noch gehen werde. Und ich finde es tröstlich, dass er bereits von mir wusste, als noch nicht mal meine Eltern eine Ahnung davon hatten, dass es mich geben könnte.

     Er steht am Anfang und am Ende meines Erdenlebens. Von ihm bin ich gekommen. Zu ihm werde ich gehen. Mein Leben hat ein Ziel, das er setzt, nicht ich. Und so wie er sich darum gekümmert hat, dass ich auf die Welt komme, so kümmert er sich auch darum, dass ich in seine Arme komme, wenn es soweit ist. Nein, er vergisst mich nicht – und dich natürlich auch nicht. Wie sollte er, da meine Lebenszeit doch in seinem Buch steht und mein Name im Himmel, also bei ihm geschrieben ist (Lehrtext). Wie man sich das vorstellen kann? Im Buch Jesaja im Kapitel 49 Vers 16a heißt es: »Siehe, ich habe dich in meine Handflächen tätowiert.« Auch das ein Bild, aber ein ganz starkes! 

Gebet: Herr, ohne dich wäre ich verloren in Raum und Zeit, wäre ich ein winziger Funke, der kurz aufleuchtet und wieder verglüht. Doch ich weiß mich darin geborgen, dass du dich von Anfang an und ohne Aufhören mir zuwendest. Dein Wort sagt mir, dass du mich nicht vergisst. Das glaube ich. Aber werde ich dich auch nicht vergessen? Amen 

Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast mich dir zu eigen gar,
eh ich dich kannt, erkoren.
Eh ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden
.
(Paul Gerhardt, 1653, EG 37,9)


Herzliche Grüße,
 

Ihr / dein Hans Löhr 

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