Donnerstag, 17. Dezember 2020

Der erste Tag vom Rest meines Lebens hl

Losung: Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft, spricht der HERR. Jeremia 31,17 

Lehrtext: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. Offenbarung 3,20 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

was darf ich für meine Zukunft hoffen? Und wie viel Zukunft habe ich noch? 15 Jahre? Zehn Jahre? Ein Jahr? Einen Monat? Einen Tag? Gott allein weiß es. Aber das weiß ich bestimmt und du, liebe Leserin, lieber Leser, ebenso: „Dieser Tag ist der erste Tag vom Rest meines / deines Lebens.“ Und weil wir nicht wissen, wie groß der Rest ist, darum ist dieser Tag und jeder neue kostbar. Wenn du also an deinem Erdenleben hängst, und das wirst du wohl, dann gib diesem Tag Sinn und versuche, ihn so gut es geht zu genießen.

     Dieser Tag ist, wie jeder andere zuvor, ein Geschenk Gottes an dich. Wer wird schon sein Geschenk verachten? Darum bemühe ich mich, diesen Tag und somit jeden Tag, der mir noch bleibt, so zu leben, dass ich dankbar sein kann. Leider gelingt mir das nicht immer. Aber mir hilft, wenn ich schon beim Aufwachen Gott danke, dass er mir diesen Tag gegeben hat.

     Jedem Tag und dem Leben insgesamt Sinn geben – wie kann das gehen? Für mich ist es der Dreiklang, dass ich die Aufgaben, die mir der neue Tag stellt, so gut ich kann erledige; dass ich mit den Menschen, mit denen ich zu tun habe, so gut wie möglich auskomme und dass ich mir auch Zeit für mich nehme. Und das alles möchte ich mit Gott tun können und nicht ohne ihn. Dann kann ich vor dem Einschlafen sagen: 

Nachtgebet: Danke, Herr, für diesen Tag. Manches habe ich nicht geschafft. Manches hätte ich besser machen können. Aber auch so war es ein guter Tag, an dem ich gern gelebt habe. Du hast mich behütet und mir Kraft für meine Aufgaben gegeben. Von dir kam die Freundlichkeit, die ich weitergeben konnte. Du vergibst mir am Ende des Tages mein Versagen, damit auch ich mit mir Frieden schließen kann. So gebe ich diesen Tag zurück in deine Hände. Gib mir nun deinen Frieden für diese Nacht und lasse mich morgen aufs Neue dein Licht schauen. Amen 

Mit einem solchen Gebet öffne ich Jesus die Tür zu mir, dass er zu mir komme und in mir bleibe (Lehrtext). Nein, ich kenne meine Zukunft nicht. Aber ich hoffe, ihn immer besser kennenzulernen. Denn er ist

Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht.
Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau ich und fürcht‘ mich nicht.
 

(Jacques Berthier, 1988, Communität von Taizé) 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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