Sonntag, 6. Dezember 2020

Wunder heute hl

Losung: Es gefällt mir, die Zeichen und Wunder zu verkünden, die der höchste Gott an mir getan hat. Daniel 3,32 

Lehrtext: Das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist. 1.Johannes 1,2 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

kannst du von Wundern erzählen, die du an dir erlebt hast und die du mit Gott in Zusammenhang bringst? (Losung) Ich schon. Ich muss nur an die Situationen denken, in denen mein Leben an einem seidenen Faden hing, der dann doch nicht gerissen ist.

     Eine Situation, die ich nicht vergessen werde, habe ich in Tirol erlebt, als ich vor vielen Jahren mit dem Auto und meiner damals noch kleinen Tochter auf einer unbefestigten Bergstraße unterwegs war. Ich fuhr talwärts und war trotz Winterreifen sehr vorsichtig. Doch als ich um eine Kehre fuhr, war der Schnee auf dem Weg plötzlich zu Eis geworden und ich rutschte auf den steilen Abhang ohne Leitplanken zu. Ich weiß noch, wie ich vor Schreck den Namen meiner Tochter geschrien habe, so als ob ich sie noch warnen könnte. Aber wie durch ein Wunder - oder lassen wir das Wie weg - durch ein Wunder fand das Auto am äußersten Straßenrand Halt und wir blieben auf dem Weg. Ich fuhr mit weichen Knien im Schritttempo weiter und war tief dankbar.

     Das war nicht das einzige Wunder dieser Art. Aber auch die Geburt meiner vier Kinder habe ich als Wunder erlebt oder dass ausgerechnet ich Theologie studiert habe und mein Glaube in den vergangenen Jahren weiter wachsen konnte. Wunder Gottes finde ich auch in der Natur: Das pralle, bunte Leben an einem Korallenriff oder die unglaublichen Gebilde im Universum, die mir das Hubble-Teleskop in den letzten 30 Jahren vor Augen geführt hat und vieles andere mehr …..

     Doch das Wunder aller Wunder ist Jesus: Dass Gott, das Geheimnis der Welt, in ihm zu uns Menschen gekommen ist und uns so gezeigt hat, wer und wie er ist. Das ist so erstaunlich, dass man es nur schwer in Worte fassen kann. Andere halten das für so unwahrscheinlich, dass sie gleich kapitulieren und den Glauben aufgeben. Mir ging es so, dass mich die Jesus-Geschichte nach und nach schlichtweg überwältigt hat. Sie hat mich im Innersten berührt und berührt mich noch, sooft ich davon höre, lese oder darüber nachdenke.

     Dem Verfasser des ersten Johannesbriefes muss es ähnlich ergangen sein, als er in Jesus „das Wort, das zum Leben führt“ erkennt, »das ewig ist und das beim Vater war.« (Lehrtext) Johannes hat erfahren, dass sich Gott in Jesus ausdrückt, in dem, wie er gelebt, was er gesagt und getan und was er gelitten hat. In ihm kommt Gott zur Sprache, das ewige Wort, durch das er alles geschaffen hat, auch dich und mich und durch das er alles erhält. In diesem Wort sagt er zu dir: „Du bist mein Geschöpf, mehr noch, du bist mein Kind. Nichts kann dich mehr von meiner bedingungslosen Liebe trennen. Darauf kannst du vertrauen.“ 

Gebet: Herr, mit meinem Verstand, meiner Vernunft und meinem Geist kann ich dich nicht fassen. Ich kann nur über dich staunen, und was du für Wunder tust. Die ganze Welt, in der ich lebe, ist ja ein einziges Wunder. Danke, dass ich das so sehen, dass ich das glauben kann. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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