Losung: Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht! Jeremia 14,9
Lehrtext: Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid. Epheser 1,18
Liebe Leserin, lieber Leser,
1979 fand der Evang. Kirchentag in Nürnberg statt unter dem Motto "Zur Hoffnung berufen" (Lehrtext). Im Vorbereitungsheft war eine Geschichte von William Saroyen abgedruckt, die sich mir eingeprägt hat und die ich heute mit dir teilen möchte:
Parabel von der Lieblichkeit des Gottvertrauens
Zur Erläuterung der ehrfurchtgebietenden Lieblichkeit des Vertrauens in Gott und der Sinnlosigkeit jeglicher Verzweiflung berichtet meine Großmutter Lucy die vielhundertjährige Geschichte des Zimmermanns, den eines Abends auf seinem Heimweg ein Freund anhielt und fragte: „Mein Bruder, warum bist du so traurig?“
"Wärest du in meiner Lage, du empfändest wie ich", sagte der Zimmermann. "Erkläre dich", sprach der Freund. "Bis morgen früh" sagte der Zimmermann, "muss ich elftausendelfhundertelf Pfund Sägemehl aus Hartholz für den König bereit haben" oder ich werde enthauptet."
Der Freund lächelte und legte ihm den Arm um die Schulter. "Mein Freund", sagte er, "sei leichten Herzens. Lass uns essen und trinken und den morgigen Tag vergessen. Der allmächtige Gott wird, während wir ihm Anbetung zollen, statt unserer des Kommenden eingedenk sein."
Sie gingen also zum Hause des Zimmermanns, wo sie Weib und Kind in Tränen fanden. Den Tränen wurde Einhalt getan durch Essen, Trinken, Reden, Singen, Tanzen und allsonstige Art und Weise von Gottvertrauen und Güte. Inmitten des Gelächters fing des Zimmermanns Weib zu weinen an und sagte: "So sollst du denn, mein lieber Mann, in der Morgenfrühe enthauptet werden und wir alle vergnügen uns indessen und freuen uns an der Güte des Lebens. So steht es also."
"Denke an Gott", sprach der Zimmermann und der Gottesdienst ging weiter. Die ganze Nacht hindurch feierten sie.
Als Licht das Dunkel durchdrang und der Tag anbrach, wurde ein jeglicher schweigsam und von Angst und Kummer befallen.
Die Diener des Königs kamen und klopften sacht an des Zimmermanns Haustür und der Zimmermann sprach: "Jetzt werde ich sterben" und öffnete.
"Zimmermann", sagten sie, "der König ist tot. Mache ihm einen Sarg!"
Liebe Leserin, lieber Leser, ich denke, der Schriftsteller William Saroyen hat recht. Also vergiss bei allem, wie du deinen Glauben ausübst, nicht, dass dazu auch zur rechten Zeit »Essen, Trinken, Reden, Singen, Tanzen und allsonstige Art und Weise von Gottvertrauen und Güte« gehört und dass das ebenfalls »Anbetung« und »Gottesdienst« ist. Damit machst du deinem Gott eine Freude, wenn du ihm zeigst, wie du dich deines Lebens freust, das er dir geschenkt hat.
Fasten und verzichten war gestern, als der Bräutigam (Markus 2,19) noch nicht da war und das Fest noch nicht begonnen hatte. Jetzt aber, da er »alle Tage bis an der Welt Ende« (Matthäus 28,20) unter uns ist (Losung), lass uns das Leben feiern! Wir sind nicht zum Trübsalblasen, sondern "zur Hoffnung berufen".
Gebet: Mein Gott, die Freude am Leben ist dein Geschenk. Die nicht gleich fragt, was später kommt. Die den Augenblick genießt und den morgigen Tag und seine Sorgen dir überlässt (Matthäus 6,34) . Du deckst mir den Tisch auch im Angesicht meiner Feinde und schenkst mir das Glas voll ein. Auf dich kann ich mich verlassen. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
So oft habe ich das schon erlebt,zwar nicht gefeiert, wenn ich nicht mehr weiter wusste,jedoch vertraut das Hilfe kommt.
AntwortenLöschenSo war es auch in den meisten Fällen.Wenn ich gar nicht mehr weiter wusste,kam im letzten Moment Hilfe.
Meine Erfahrung ist:
Wenn ich das Meine beigetragen habe und es trotzdem hoffnungslos schien,ich es dann in Verzweiflung
an Gott abgegeben habe,kam Hilfe.
Dafür bin ich dankbar.