Losung: HERR, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk. Jesaja 64,7
Lehrtext: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt. Johannes 15,16
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor Corona fand im Schlosshof von Sommersdorf jedes Jahr ein großer Töpfermarkt statt. Die Augen konnten sich kaum satt sehen an den unterschiedlichen Farben und Formen, die den Ideen und der Kreativität der Töpferinnen und Töpfer entsprungen sind. Töpfern war nie nur Handwerk, sondern immer auch Kunst. Davon zeugen nicht zuletzt die wunderbaren Töpferwaren aus dem alten Griechenland, bemalt mit Motiven der griechischen Mythologie. Im Antikenmuseum in München am Königsplatz kann man sie bewundern.
Natürlich gefallen mir auf dem Töpfermarkt nicht alle Kreationen. Aber wenn ein nach meinem Geschmack schönes Stück darunter ist, bin ich schon geneigt, es zu erwerben. Andere kaufen sich andere Töpferwaren. Die Geschmäcker sind eben verschieden.
Gott hat uns Menschen nicht am Fließband produziert. Jeder von uns ist ein Unikat, ein Einzelstück. Wir mögen uns deutlich unterscheiden, dennoch „sind wir alle seiner Hände Werk“ (Losung). In jedem von uns steckt seine Kreativität. Jeden von uns hat er aus Liebe geschaffen. Wir alle schmücken sein Haus, und niemand von uns wird verkauft oder weggeworfen. Und weil wir Menschen sind und keine toten Gefäße, so ist er dein und mein Vater und wir sind seine Kinder.
Ich denke nicht, dass das nur für Menschen gilt als ob nur wir ein Gehirn, ein Herz und eine Seele hätten. Ich denke, dass der Schöpfer in jedes seiner Geschöpfe etwas von sich hineingelegt hat, die Lebensfreude zum Beispiel, und dass er es liebt. Warum sollte er es sonst geschaffen haben?
Ich informiere mich über die naturwissenschaftlichen Einsichten in die Entstehung des Lebens und somit über die Evolution. Die Wunder, die ich da erfahre, bringen mich zum Staunen und lassen mich den Schöpfer loben.
Doch die Sichtweise des Glaubens ermöglicht mir noch einen anderen Blick auf meine Mitgeschöpfe und auf mich. Franz von Assisi hat mich gelehrt, jedes Geschöpf als meinen Bruder oder meine Schwester zu sehen. Das gelingt mir nicht immer, weil ich nur allzu oft gedankenlos und ichbezogen bin. Gott sei Dank finde ich zu dieser Sichtweise wieder zurück. Und dann freue ich mich über die große Familie, zu der ich gehöre und bin doch auch ein wenig traurig wie stumpfsinnig, rücksichtslos und blind wir Menschen oft sind.
Selbstverständlich weiß ich auch, dass ich mir Gott genauso wenig ausgesucht habe wie meine Eltern. Er hat mir mein Leben gegeben und nicht ich ihm (Lehrtext). Ich gehöre ihm von Anfang an so wie ihm alles gehört was war, was ist und was sein wird. Ich danke ihm nicht nur mein Leben, sondern auch meinen Glauben und allen Frieden, alle Kraft, alle Zuversicht, die aus dieser Quelle fließen. Und ich wünsche mir, dass ich meiner Bestimmung gerecht werde und zu Menschen und Tieren freundlich sein kann.
Gebet: Herr, wir alle kommen von dir, Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine, Planeten und Sonnen. Wir alle sind Ton, sind Sternenstaub in deiner Hand und miteinander verwandt. Jedem hast du seine Bestimmung gegeben. Jedes trägt seinen Teil bei zum Ganzen. Das Größte ist auf das Kleinste angewiesen und das Kleinste auf das Größte und alle zusammen auf dich. So will ich dich preisen und deine Werke achten und dir danken für deine Schöpfung, die deinen Geist atmet und deine Herrlichkeit bezeugt. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
Gedankt sei unserem großen Schöpfer für jedes einzelne Kunstwerk,geschaffen durch sein unübertreffliches,meisterhaftes Können. Da kann man nur staunen....
AntwortenLöschenEinen gesegneten Tag!