Montag, 20. Juni 2016

Göttliche Marotte hl

Losung: Der HERR ist hoch und sieht auf den Niedrigen und kennt den Stolzen von ferne. Psalm 138,6

Lehrtext: Das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt. 1.Korinther 1,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

welcher Fußballmannschaft hängst du an, Bayern München oder dem Club (1. FC Nürnberg)? Ach so, du bist gar kein Fußballanhänger? Auch gut. Jedenfalls gibt es Leute, die sich eher mit den Erfolgreichen, den Starken identifizieren und andere, die das mit den Außenseitern, den Schwachen und Verlierern tun. Keine Ahnung, warum das so ist. Vielleicht weiß die Tiefenpsychologie darauf eine Antwort.
Aber spätestens bei Gott scheitert auch sie. Denn auch er hat in dieser Hinsicht eine Marotte, hat eine Schwäche für die Schwachen, hat was übrig für diejenigen, die ganz unten sind, am Rand der Gesellschaft leben und zu den Verlierern gehören. Er ist groß genug für die Kleinen und stark genug für die Schwachen. Warum das so ist? Keine Ahnung.
Er hat seinen Sohn Jesus nicht im Palast zur Welt kommen und nicht in eine goldene Wiege legen lassen, sondern in einem stinkenden Stall und eine hölzerne Futterkrippe. Er hat die gute Botschaft von diesem Retter der Menschen nicht den Bischöfen, Pfarrern und Theologieprofessoren mitteilen lassen, sondern zuerst den ungebildeten und zerlumpten Hirten auf dem Feld, die nicht mal lesen und schreiben konnten. In der Bibel ergreift er Partei für Witwen und Waisen, für rechtlose Ausländer und flüchtige Kriminelle (Jakob), für ein kleines, unbedeutendes Nomadenvolk (Israeliten). In Jesus zeigt er, wie wichtig ihm kleine Kinder sind, unterdrückte Frauen, ausgestoßene Kranke, „unreine“ Heiden, blinde Bettler, verpönte Zöllner, verachtete Huren, gekreuzigte Verbrecher…
Stimmt, im Vergleich zu anderen Religionen haben wir schon einen komischen Gott. Gott sei Dank! Denn so habe auch ich bei ihm eine Chance, egal, wie viel Mist ich gebaut habe, egal, wie sehr ich gescheitert bin, egal, welche Sünden mich belasten und egal, welches Ansehen ich bei anderen Menschen habe.
Ich weiß nicht, ob Gott ein Fan des 1. FC Nürnberg ist. Aber ich glaube, dass er ein Fan ist von allen, die ihn brauchen.

Gebet: Allmächtiger Gott, gut, dass du kein Mensch bist, sondern groß genug für die Kleinen, stark genug für die Schwachen, barmherzig genug für mich. So bist und bleibst du die Hoffnung für Hoffnungslose und das Licht für alle, die im Dunkeln leben. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr 

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