Dienstag, 10. Januar 2012

Wenn es einem das Herz zerreißt ebl


Losung: Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehret euch zu dem HERRN, eurem Gott! Joel 2,13

Lehrtext: Jesus sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! Markus 1,15

Liebe Leserinnen und Leser,

wissen Sie, wie es sich anfühlt, wenn es einem das Herz zerreißt? Haben Sie das schon einmal erlebt? Wir beschreiben damit einen Zustand, in dem wir extrem empfindsam sind, in dem uns zum Beispiel das Mitleid mit einem anderen überwältigt. Ich erinnere mich an eine Situation in Kilanya, in unserer ersten Partnergemeinde in Tansania. 2007 waren wir zu Besuch dort und der Pfarrer nahm uns mit auf einen Rundgang durch sein Dorf. Aus einer der Rundhütten kam ein Junge, ungefähr zehn Jahre alt. Seine Geschichte rührte mich zutiefst. Er allein kümmerte sich damals um seine drei Geschwister. Wir haben noch heute ein Foto von ihm, aufgenommen zwischen zwei Gräbern. Darin liegen seine Eltern, beide jung an Aids gestorben.

Solche Emotionen tiefen Schmerzes müssten, ginge es nach dem Propheten Joel, die Leute übermannen, wenn sie entdecken, wie weit sie sich von Gott entfernt haben. "Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehret euch zu dem HERRN, eurem Gott!" (Joel 2,13), so 'wettert' er gegenüber den Israeliten. "Spart euch alles, was mit dem äußeren Schein zu tun hat. Nehmt euch eure Gottvergessenheit endlich zu Herzen..."

Diese Gleichgültigkeit gegenüber Gott und seinem Wort hat auch Jesus immer wieder mit deutlichen Worten kritisiert: "Es ist so weit: Jetzt wird Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden. Ändert euer Leben und glaubt dieser guten Nachricht!" (Markus 1,15)

Das liest sich nicht angenehm, sondern herausfordernd. Jesus fragt uns damit, wie wichtig uns tatsächlich Gott und sein Wille sind. In der Offenbarung heißt es sinngemäß: "Oh dass ihr doch kalt (völlig gleichgültig gegenüber Gott) oder heiß (zutiefst überzeugt von ihm) wärt! Weil ihr aber lau seid, will ich euch ausspucken." (Kap. 3, Vers 15f.)

Bin ich ernsthaft an Glaubensthemen dran? Streife ich sie ab und an, wenn sie sich in meinem Leben zufällig ergeben? Oder zeige ich Gott die kalte Schulter?

Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Wonach sich Gott sehnt, das wissen wir: nach unserer Aufmerksamkeit für ihn und unserem 'Ja' zu ihm.

Ihre / Eure 

Elfriede Bezold-Löhr

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